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Die christliche Siedlung florierte zunächst wei-
ter, und im Ort Tha Rüa gründeten die Portugie-
sen einen umsatzträchtigen Markt, den die Einhei-
mischen
talaat farang
oder „Markt der Europäer''
nannten. Anfang dieses Jahrhunderts schien es
mit dem religiösen Eifer der Portugiesen vorbei,
und ein Archäologe namens
Walter Bourke
stellte
befremdet fest, dass sie „scheinbar ohne jegliche
Religion sind, aber sonntags nicht arbeiten und ih-
nen der Freitag heilig ist.“
Heute leben ca. 300.000 Christen in Thailand,
davon bestenfalls 1000 auf Phuket.
Der
Misserfolg
christlicher Missionare in Thai-
land lässt sich durch die hedonistische, lebensbe-
jahende Grundhaltung der Thais erklären: Im Den-
ken ist zwar Platz für ein ewigwährendes, erlösen-
des Nirwana, aber nicht für eine Furcht erregende
Hölle, wie kurz man darin auch schmoren mag!
Sikhismus
Der Sikhismus ist eine monotheistische Religion,
die im 16. Jh. von
Guru Nanak
(1469-1539) in
Nordindien
begründet worden war. In ihr ver-
banden sich moslemische und hinduistische Ele-
mente.
Anders als der streng hierarchische, in Kasten
gegliederte Hinduismus aber ist der Sikhismus
streng egalitär und sieht alle Menschen als gleich-
wertig an. Dies ist auch der Grund, warum der
thailändische König den Haupttempel der Sikhs in
Bangkok nicht besucht hat und möglicherweise
nie besuchen wird: Im Gebetsraum müsste er wie
alle anderen Sterblichen auch mit bedecktem
Kopf auf dem Boden sitzen. Der König selber wä-
re jederzeit dazu bereit - einige Buddhisten könn-
ten dies aber als „Beleidigung“ ihres Monarchen
auffassen, und somit wäre die Basis für einen in-
terreligiösen Zwist gegeben.
Auf dem indischen Subkontinent schufen sich
die Sikhs einen Ruf als tapfere Krieger, aber auch