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5. Die Pilgerreise nach Mekka, dem heiligen Ort
der Religion, sofern die finanzielle und gesund-
heitliche Lage des Gläubigen dies erlaubt.
Weiterhin wird das tägliche Leben durch einen
strengen Moralkodex geregelt, der beispielsweise
den Genuss von Schweinefleisch und Alkohol, das
Glücksspiel oder das Nehmen von Schuldzinsen
untersagt.
Ein Moslem darf bis zu vier Frauen ehelichen, de-
nen in der Gesellschaft traditionell eine unterge-
ordnete Rolle zufällt. Während sich die arabischen
Moslemfrauen hinter Schleiern und Gesichtsmas-
ken verbergen, hat sich in Thailand aber eine
gemäßigte Variante dieser strengen Sittenregel
herangebildet, und thailändische Moslems tragen
bestenfalls ein Kopftuch, unter dem sie ihr Haupt-
haar züchtig verhüllen. Der Einfluss des toleranten
Buddhismus hat offensichtlich eine sehr weltoffe-
ne Form des Islam herangedeihen lassen.
Allwöchentlicher Höhepunkt des religiösen Le-
bens ist das Freitagsgebet, das mit Lesungen aus
dem Koran, der heiligen Schrift des Islam, began-
gen wird. Dazu findet sich die gesamte Gemein-
de - getrennt in separate Veranstaltungen für
Männer und Frauen - in den Moscheen ein.
Heute sind 4 % aller Thais und 35 % der Einwoh-
ner Phukets Moslems. Gut 75 % aller Moslems le-
ben im thailändisch/malaiischen Grenzgebiet, in
den Provinzen Pattani, Yala, Satun und Narathi-
wat. Gerade in diesen Südprovinzen kommt es re-
gelmäßig zu Unstimmigkeiten zwischen der
moslemischen Mehrheit und der Obrigkeit, und
versprengte moslemische Freischärler kämpften
sogar für einen separaten moslemischen Staat.
Durch politische Ereignisse seit dem 11. Septem-
ber 2001 und brutale Eingriffe der Armee kam es
im April 2004 zu schweren Auseinandersetzun-
gen zwischen Soldaten und moslemischen Ju-
gendlichen, bei denen in einer Nacht über hun-
dert kaum bewaffnete Demonstranten erschossen
wurden. Im Oktober 2004 kamen über 80 mosle-
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