Travel Reference
In-Depth Information
spricht: dem Animismus. Zwar haben sich viele von ihnen mittlerweile
dem Buddhismus zugewandt und einige dem Christentum, der Animis-
mus ist jedoch nach wie vor eine Kraft, der sich kaum jemand entziehen
kann - auch, wenn er offiziell vielleicht in der Statistik als Buddhist ge-
führt wird.
Zweimal jährlich, nach Ende und zu Beginn des Monsuns, zelebrieren
die chao 'le ihr Fest loy rüa (wörtl. „schwimmende Boote“). Dazu werden
hölzerne Miniaturboote samt Opfergaben auf dem Meer ausgesetzt. Zu
diesen Gaben gehören abgeschnittene Fingernägel und Haare ebenso
wie Imitationen von Waffen. All dies soll die Geister der Meere gütig stim-
men, auf dass sie den chao 'le ein friedvolles und glückliches Leben be-
scheren mögen. (Zum Fest der Seezigeuner siehe auch „Rawai Beach“).
Denn ganz so glücklich ist das tatsächliche Leben nicht immer. Im Be-
wusstsein ihrer niedrigen sozialen Stellung haben sich viele chao 'le der
Resignation und dem Alkohol ergeben. Wer die Siedlung auf Ko Siray be-
sucht, kann nicht umhin, die allumgebende Tristesse zu spüren, die auf
langwährender Isolation vom wohlhabenderen Thai-Leben beruht. Eine
auffallende Ähnlichkeit, auch in ihrem Äußeren, scheint sich zu den aus-
tralischen Ureinwohnern zu zeigen.
Etwas extrovertierter sind die chao 'le in der Siedlung Rawai, in der
man sich auch an die fotografierenden Touristen gewöhnt hat. Die Kinder
fordern ihren Fototribut in Form von ein paar Baht oder Süßigkeiten.
Die Provinzregierung versucht, die chao 'le zu integrieren, und dazu
gehört auch die Teilnahme der Kinder am Schulunterricht, der in Thailand
sechs Mindestschuljahre umfasst. Viele Eltern aber, die zum Teil kaum
Thai, sondern nur urak lawoi sprechen, versagen ihren Kindern den
Schulgang. Bei der Arbeit, so sagen sie, nützen sie ihnen mehr.
An manchen Tagen fährt so mancher hinüber nach Ko Lanta auf der
anderen Seite der Bucht von Phang-Nga, um Freunde oder Verwandte zu
besuchen. Die relative Isolation von der thailändischen Gesellschaft
macht die Bande untereinander um so wichtiger.
chen Schätzungen machen sie 4-5 % der Gesamt-
bevölkerung der Provinz Phuket aus. Leider sind
sie inzwischen zu einer etwas traurigen Touristen-
attraktion geworden.
Sprache
Die offizielle Landessprache Thailands ist Thai
(phaasa thai), das der sino-tibetischen Sprachfami-
lie zuzuordnen ist. Ein erheblicher Wortschatz
stammt zudem aus dem Sanskrit-Ableger Pali, das
Search WWH ::




Custom Search