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„Ein Tiger stattete unserem Haus einen Besuch
ab“, schrieb er, „für dieses Mal begnügte er sich
aber mit nur einer Gans, die er in sein Versteck
schleppte, das sich etwa 200 m hinter dem Haus
im dichten Waldrand befand.“ Und weiter: „Ge-
gen Abend stieß ich auf einen wilden Elefanten,
vor dem ich flüchten musste.“ Die Elefanten wur-
den, so Koenig, besonders von Phukets Reichtum
an Bambus und Zuckerrohr angelockt, und überall
im Dschungel stieß man auf die Spuren der Dick-
häuter. Ebenso durchquerten Herden von Nas-
hörnern die Insel, von denen Koenig sogar einmal
ein Stück Haut zum Frühstück serviert wurde. Sei-
ne kurze Notiz über dieses Mahl endet leider oh-
ne eine geschmackliche Beurteilung. Der Botani-
ker fand zahlreiche ihm unbekannte Baumarten
auf der damals dschungelüberwucherten Insel, die
er in seinem Forschungsbericht beschrieb.
Nur wenig später, im Jahre 1785, schrieb Cap-
tain Forrester über Phukets Fauna: „Es gibt eine
Menge Elefanten, die sie aus Mergui bekommen,
aber keine wilden; Pferde gibt es nicht; zur Ar-
beit werden Ochsen und Büffel eingespannt; es
gibt Wildschweine und Hirsche, ein paar zahme
Ziegen, keine Schafe, Haushunde oder -katzen.
Es gibt gewöhnliches Geflügel, aber nicht im
Übermaß.“
In den wenigen Jahren zwischen den Besuchen
von Koenig und Forrester scheinen also die wilden
Elefanten von der Insel verschwunden zu sein; die
einzigen Elefanten, die es heute noch zu sehen
gibt, sind die Showelefanten der Crocodile Farm
in Phuket City und der Elefanten-Camps, und die
ehemals zahlreichen Nashörner sind gar völlig ver-
schwunden. Letzteres beruhte zum Teil auf dem
Glauben vieler Bewohner Südostasiens, Nashorn-
pulver habe die Eigenschaft, Vergiftungen entge-
genzuwirken. Oder, um es in den Worten eines
Leutnant Barker zu sagen, der da im Jahre 1592
vermerkte: „Also dieses Abath (Nashorn) ist ein
Viech, das nur ein Horn auf der Stirn trägt und für
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