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schon defekt ist !“) - Egal. An einem solchen Patent könnte man sich wohl dumm und däm-
lich verdienen: Hereinspaziert, meine Herrschaften, diese Dusche erhalten Sie geschenkt!
- Sollten sie nachher nicht zurechtkommen, können Sie natürlich auch gerne bei uns eine
Betriebsanleitung erwerben. Die kostet allerdings eine Kleinigkeit …
Selbstverständlich muss das, was für Duschen gilt, auch für Badezimmertür-Verschlüsse
gelten: Soll man jetzt den ganzen Knauf verdrehen oder nur einen Teil, und wenn, in wel-
che Richtung? Muss man vorher irgendwo drücken oder ziehen? Beweist die Tatsache, dass
man nicht mehr raus kann auch, dass niemand rein kann? Und: Wenn man zum Absperren
diesen Stift hier reindrücken muss - wie in Gottes Namen kriegt man ihn dann wieder raus?
13.
Brrr …
Wort zum Sonntag
Fast könnte man meinen, wir wären nur zum Spaß hier: Als uns Judd eröffnet, dass er
Kontakte zum hiesigen Rafting-Center besitzt, wird uns schlagartig klar, dass wir einfach
noch viel zu erledigt sind, um uns jetzt schon die Rockies anzutun (aber Rafting geht viel-
leicht schon).
Nach einem Bagel-Frühstück mit Frischkäse und Milchkaffee im „Breadboard“, wo
Judds Freund Adam arbeitet, gehen wir also raften. Mit Judds Hilfe kostet uns der ganze
Spaß bloß 20 Dollar. Am Ende erweist sich dann allerdings nur der Preis als heiß und der
Trip dafür als ein bisschen billig. Das vor allem deshalb, weil die Veranstalter es nicht für
nötig halten, Neopren-Anzüge einzusetzen, um auch unsere Körpertemperatur auf mensch-
lichem Niveau zu halten. Wozu auch? Immerhin ist der Yellowstone River ja ein Fluss der
Stufe 5 auf der nach oben offenen Celsius-Skala (also noch nicht einmal zugefroren).
Während die White-Water-Crew mit intelligenten Fertigsprüchen, die aus mindestens ei-
nem halben Dutzend mittelklassiger Filme zusammengeklaut sein müssen, die Besatzung
aufheitert, dürfen wir an vorderster Front paddeln und Wasser schippen. Ein strategisch
günstiger Platz, an dem man schon mal vorbeugend zittern kann, wenn man den nächsten
tiefgekühlten Brecher herannahen sieht. Außerdem haben wir aus der Poleposition den bes-
ten Ausblick auf den Schrottplatz von Cody (da liegt doch tatsächlich ein alter Ford T her-
um …).
Jedes Mal, wenn so eine Welle ins Boot schwappt, hoffst du, du stirbst endlich am
Schock, und dass es in der anderen Welt vielleicht ein bisschen wärmer ist. - Als wir das
Boot nach diesem „Höllenritt“ verlassen dürfen, spüre ich meine Füße nicht mehr. Selbst
die Aussicht auf 40 Grad Fieber kann mich an diesem Punkt unserer Reise nicht erhitzen.
Am Abend fahren wir auf der Ladefläche von Adams Pick-up den Yellowstone River
hinauf, um unter Judds fachkundiger Anleitung dem „Bouldering“ zu frönen. „Bouldering“
(ins Deutsche - wenn's denn sein muss - am intelligentesten mit dem Kunstverb „geröllen“
zu übersetzen) bedeutet, dass man ohne Seil klettert und sich dafür, weil das Ganze eben
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