Travel Reference
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Begeistert nehmen wir der Reihe nach alle offerierten Wohltaten in Anspruch und neh-
men uns dafür vor, nicht nur heute früh schlafen zu gehen, sondern morgen auch dement-
sprechend zeitig aufzustehen, um der vorausgesagten Hitze zu entgehen.
Dorothy und Roy haben einen netten kleinen Bauernhof voller Überraschungen: Wenn
man duscht, stinkt das ganze Haus nach faulen Eiern. Zweifellos liegt das am Schwefelgas
im Brunnen. Aber dafür könnten die zwei hier glatt Kurtaxe verlangen: Nur ein paar Liter
von dem (durchaus gesunden) Zeug in die Badewanne eingelassen, und schon hätte Letha
(neben Lebensmittelladen, Videothek, Postamt und Bücherei) auch noch ein Heilbad.
Ach, und liebe Kätzchen gibt's hier auch …
Wo mag das hinführen? Eindeutig nach draußen! - Aber eine katzenhaarfreie
Übernachtung unter dem Verandadach in der linden Nachtluft ist auch ganz nett.
Morgen ist Idaho Geschichte!
25.
Entweder Sie haben eine … (Oder brauchen Sie eine?)
Werbeslogan
In der vergangenen Nacht wurde ich von Moskitos und Kolibris belästigt: Erstere
kann man ja erschlagen - aber was zum Teufel macht man gegen Kolibris?!
Es gelingt uns heute endlich einmal früh loszukommen. Schon gegen 10 Uhr erreichen
wir unseren zwölften US-Bundesstaat: Oregon. Da Oregon immerhin bereits an den Pazifik
grenzt, rufen wir vom Burger King in Ontario aus freudig erregt zu Hause in Wien an.
Den ganzen Vormittag fahren wir durch liebliche Dorflandschaften - von „sengender
Wüste“ noch keine Spur. - Nach nur 40 Meilen beenden wir die heutige Etappe in Vale.
Erstens soll hier in der Polizeistation eine kleine blaue Kreditkarte auf uns warten und
zweitens geht angeblich kurz nach Vale wirklich die Wüste los. Wir marschieren also zu-
erst einmal zur Polizei und stellen (in dieser Reihenfolge) fest: Die Polizei ist wirklich un-
glaublich freundlich in diesem Land. Und: Die kleine blaue Karte ist nicht da.
Ich rufe die Kreditkartenfirma an und lasse meinen Frust (Arschlöcher!) an der Te-
lefondame aus. Sie erklärt mir daraufhin, dass es leider nicht möglich sei, sich seine
Kreditkarte an eine Polizeistation schicken zu lassen. Aus Sicherheitsgründen (!). Und
natürlich, weil es Teil irgendeiner raffinierten und rationalen Argumenten unzugäng-
lichen Firmenpolitik ist. Dass diese Firmenpolitik vor zwei Tagen offenbar noch nicht
existierte, dazu fällt der guten Frau allerdings nichts mehr ein.
Zum Trost empfiehlt uns Officer Randy McLay sein Stammlokal fürs Mittagessen.
Mitten in der größten Völlerei („Alle-Aufläufe-you-can-eat“ für 4,50 Dollar!) ruht auf
einmal das Auge des Gesetzes auf uns: Officer Randy betritt das Lokal und begrüßt uns
wie zwei Spezialagenten auf der Durchreise. Er habe noch was Wichtiges vergessen und
drückt jedem von uns - unter den staunenden Blicken der restlichen Restaurantbesucher -
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