Travel Reference
In-Depth Information
tatsächlich war dies der erste Germa-
nenstaat auf dem Boden des Impe-
rium Romanum. Obwohl ihnen ur-
sprünglich nur Land westlich der Rhô-
ne zustand, versuchten sie alsbald ihr
Glück auch auf der anderen Seite.
Der Stein war ins Rollen gekommen,
die Germanen waren nicht mehr zu
bremsen. Die
Vandalen
hatten auf
ihrem Weg nach Spanien und Afrika
die Provence durchzogen, weit zerstö-
rerischer noch als die
Alemannen
150
Jahre zuvor; die
Burgunder
gründeten
ein Reich in Savoyen und drangen bis
zur Durance vor, die
Alanen
setzten
sich im westlichen Gallien fest.
Schon 395 war das Imperium in ein
Ostreich, das seine eigenen Wege
ging, und ein Westreich geteilt wor-
den. Letzteres bestand noch etwa acht
Jahrzehnte, von Germanen und Hun-
nen bedroht, unter schwächlichen Kai-
sern. Den letzten,
Romulus Augustu-
lus,
setzte 476 der Germanenfürst
Odoaker kurzerhand ab und beendete
so ein bedeutendes Kapitel abendlän-
discher Geschichte.
Schwester der Gottesmutter Maria Ja-
kobäa, der auferstandene Lazarus, sei-
ne Schwester Martha, ihre Dienerin,
die dunkelhäutige Sara sowie der Hei-
lige Trophimus. Durch göttliche Len-
kung gelangte das Boot ohne Steuer
und Segel nach
Les Saintes-Maries-
de-la-Mer,
das daher seinen Namen
erhalten hat. Die Heiligen machten
sich an ihr Werk zum Wohle der Pro-
vence: Maria Magdalena leistete den
größten Teil der Bekehrungsarbeit und
ruhte sich danach dreißig Jahre lang in
einer Grotte bei
Saint-Maximin-la-
Sainte-Baume
aus; in der Stadt wer-
den bis heute ihre Reliquien aufbe-
wahrt - die drittwichtigsten der Chri-
stenheit. Martha bezwang das Unge-
heuer Tarasque, heidnisches Bild für
die Fluten der Rhône, Sara wurde zur
Heiligen der Zigeuner, Lazarus be-
kehrte Marseille und Trophimus wurde
erster Bischof von Arles.
Die Legende spiegelt die
frühe
Christianisierung
der Provence wi-
der. Mit Sicherheit weiß man nämlich,
dass es bereits in der Mitte des 3. Jh.
n. Chr. einen Bischof in Arles gab. Die
Liste des Konzils von Arles (314) be-
weist zudem die Existenz christlicher
Gemeinden etwa in Narbonne, Mar-
seille und Nizza. Diese haben offen-
sichtlich schadlos die Verfolgungen
des 3. Jh. und am Anfang des 4. Jh.
überstanden. Einige von ihnen waren
bereits jetzt reich und bedeutungsvoll,
Arles
im Besonderen. So ist es nicht
verwunderlich, dass hier eines der ers-
ten Regional-Konzile der Christenheit
abgehalten wurde, 353 folgte das
zweite Konzil.
Das Christentum: Brücke
zwischen Antike und Mittelalter
Zu dieser Zeit war die Provence be-
reits weitgehend christianisiert. Die
Anfänge des Christentums in der Re-
gion werden durch eine schöne
Le-
gende
umschrieben. Danach sollen,
kurz nach dem Tode Jesu Christi, eini-
ge seiner Freunde und Schüler vom
Heiligen Land aus ins Meer gestoßen
worden sein: Maria Magdalena und
Maria Salome, die Mutter der Apostel
Jakobus und Johannes, außerdem die