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ner Herkunft nach Provenzale, sein
Vater stammte aus Nîmes. Während
seiner langen Regierungszeit gab es
keine Kriege in dem gewaltigen Reich,
und anstatt so freigesetztes Geld zu
verprassen, hielt er sparsam Hof und
ging klug mit den Finanzen um. Be-
trächtliche Mittel flossen darum zur Er-
richtung öffentlicher Bauten in die
Provinzen, wobei er natürlich sein Va-
terland, die Provincia Gallia Narbo-
nensis, in besonderem Maße bedach-
te. Doch dieser lange, komplizierte
Name war längst ungebräuchlich ge-
worden, die simple Benennung Pro-
vincia reichte aus, und man verstand,
dass damit die Musterprovinz in Gal-
lien gemeint war.
n. Chr. erfolgte eine weitere Reichstei-
lung: Ab jetzt bestanden die Narbo-
nensis Prima, die Narbonensis Secun-
da und die Viennoise nebeneinander.
Diocletians Nachfolger Konstantin
der Große (306-337 n. Chr.) machte
Arles zwischen 308 und 324 zu seiner
Hauptstadt, was der Stadt die größte
Blüte ihrer Geschichte bescherte.
Auch als Konstantinopel neuer Reichs-
mittelpunkt wurde, verlor das „kleine
Rom“, wie Arles genannt wurde, nicht
an Bedeutung. Über Konstantin gibt
es eine Legende, den Ort Croix-Val-
mer (bei Saint-Tropez) betreffend: Auf
der Reise nach Italien soll der Kaiser
dort die Vision eines Kreuzes gehabt
haben, begleitet von den Worten in
hoc signo vinces , „in diesem Zeichen
wirst du siegen“. Konstantin zog unter
dem Christuszeichen in die Schlacht
bei der Milvischen Brücke, siegte und
ließ sich daraufhin nicht nur selbst tau-
fen, sondern förderte die Ausbreitung
des Christentums im gesamten Römi-
schen Reich. Kaiser Theodosius erklär-
te es schließlich 391 zur Staatsreligion.
Etwa um dieselbe Zeit verließen die
Westgoten unter ihrem König Alarich
das ihnen zugewiesene Land zwi-
schen Balkan und Donau, um neue
Wohnsitze zu suchen. Auf ihrem Weg
nach Afrika nahmen sie im Jahre 410
Rom ein und plünderten es völlig aus.
Wegen immenser Schiffsverluste und
dem Tod Alarichs zogen sie schließlich
weiter nach Südfrankreich, um 415 das
Tolosanische Reich der Westgoten
zu gründen (Tolosa = Toulouse). No-
minell waren sie hier lediglich als Foe-
derati (Verbündete) angesiedelt, doch
Der Verfall der römischen
Herrschaft in der Provence
Mit den Soldatenkaisern (235-305
n. Chr.) versank das bereits angeschla-
gene Römische Reich vollends im
Chaos und wurde an seinen Grenzen
extrem verletzlich. Den Alemannen
war es schon früh gelungen, sie zu
durchbrechen, sie zogen 259 und zwi-
schen 270 und 280 n. Chr. marodie-
rend durch Südfrankreich.
Der letzte Soldatenkaiser Diocletian
(284-305 n. Chr.) versuchte noch ein-
mal, das Ruder herumzureißen. Er
führte eine große Reichsreform zur
Dezentralisierung der Verwaltung
durch. Er vierteilte Kaisermacht (Tetrar-
chie) und Reichsgebiet, schuf zudem
zwölf kleinere Verwaltungseinheiten
und machte auch vor den alten Provin-
zen nicht Halt. Die Rhône teilte künf-
tig die Narbonensis in zwei Teile. 375
 
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