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Triumphs über die Alpenstämme
er-
richteten die Römer im Jahr 6 v. Chr.
die monumentale Siegestrophäe von
La Turbie. Zwischen Cemenelum, dem
heutigen Nizza-Cimiez, und dem
Ubaye-Tal entstand die neue kleine
Provinz Alpes Maritimae
mit Ceme-
nelum als Hauptstadt.
scher Zivilisation voran. Ein anderer
Baustein von Augsutus' Politik war die
Romanisierung
der politischen Klasse
Galliens, ihre Einbindung in das römi-
sche Klientelsystem und die Verlei-
hung des
römischen oder latinischen
Bürgerrechts
an lokale Beamte und
ihre Verwandten.
Die Narbonensis entwickelte sich
zur
Musterprovinz
des Reiches, es be-
stand ein funktionierendes Bewässe-
rungssystem, die Landwirtschaft blüh-
te, und immer mehr Baudenkmäler -
wie Tempel, Amphitheater und Ther-
men - schmückten die Städte. In der
Provence und an der Côte d'Azur sind
römische Monumente vor allem in fol-
genden Städten erhalten: Nizza-Ci-
miez (Thermen, Amphitheater), Fréjus
(Theater, Amphitheater), La Turbie (Al-
pen-Trophäe), Orange (Triumphbo-
gen, Theater), Nîmes (Tempel, Am-
phitheater) und Arles (Amphitheater,
Thermen).
Diese vorbildliche Romanisierung
hatte jedoch auch ihre
Kehrseite.
Der
keltische Götterkult und die Lehrtätig-
keit der Druiden wurden systematisch
verdrängt, und die Heiligtümer der Ur-
bevölkerung überbauten die Römer
ohne Rücksicht mit eigenen Tempel-
anlagen. Unter Augustus' Nachfolger
Tiberius erhoben sich daher noch ein-
mal Wellen des Widerstandes, die mit
Nachdruck und Schärfe bekämpft
wurden.
Die von Trajan (98-117 n. Chr.) und
Hadrian (117-138 n. Chr.) eingeleitete
Epoche des Friedens und Wohlstands
fand ihre Vollendung in
Antoninus
Pius
(138-161 n. Chr.). Dieser war sei-
Die Pax Augusta
Im Jahr 22 v. Chr. organisierte
Au-
gustus,
der Nachfolger Cäsars, die
gallischen Provinzen neu. Wichtiger
war aber die Tatsache, dass keine
Truppenpräsenz mehr vonnöten war.
So konnte schon bald die ganze Auf-
merksamkeit dem
Ausbau der Infra-
struktur
geschenkt werden. Augustus'
zeitweiliger Mitregent und Schwieger-
sohn Marcus Vipsanius Agrippa wurde
19 v. Chr. zum Statthalter ernannt und
verewigte sich mit der Errichtung des
Aquädukts
Pont du Gard
für die Was-
serversorgung von Nîmes. Die bereits
von Italien über Fréjus bis Aix beste-
hende
Via Aurelia
wurde bis nach Ta-
rascon/Beaucaire und Arles weiterge-
baut, wodurch der Anschluss an die
Via Domitia
geknüpft wurde. Und mit
dem Bau der
Via Agrippa,
die Arles
mit dem Norden verband, war das rö-
mische Straßennetz der Provence
noch in augustäischer Zeit fertig ge-
stellt.
Der Princeps ließ zudem Tausende
von
Kriegsveteranen
in der Provence
ansiedeln, womit er gleich zwei Dinge
erreichte: Einerseits versorgte er die
ausgedienten Soldaten mit Land, zum
anderen trieb er so die Durchdringung
der keltoligurischen Kultur mit römi-