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Einen beträchtlichen wirtschaftli-
chen Aufschwung erlebte das Städt-
chen im 16. Jh.: Es gab mehrere Pa-
piermühlen, Gerbereien, Tuch-Fabri-
ken und Töpfereien. Letztere konnten
ab dem 17. Jh. auf die profitträchtige
Fayence-Produktion umsteigen, die
ihren Höhepunkt im Jahrhundert da-
rauf erlebte. Alles soll damit begonnen
haben, dass ein Mönch aus Faienza in
Italien - seit dem 15. Jh. Hauptort der
Fayence-Kunst und Namensgeber für
die Tonwaren - das Geheimnis für die
Herstellung der typischen weißen
Zinnglasur nach Moustiers brachte.
Das Glück war den Pionieren hold, be-
fahl doch Ludwig XIV. (1643-1715) zu
jener Zeit, alles goldene und silberne
Tafelgeschirr zum Nutzen der Staats-
kasse einzuschmelzen. Die Fayencen
von Moustiers waren ein adäquater Er-
satz und füllten diese Marktlücke als-
bald aus. Bis heute gibt es hier an die
20 Ateliers.
Wallfahrtskapelle
Ein malerischer Kreuzweg führt über
Steinstufen zur Wallfahrtskapelle Not-
re-Dame-de-Beauvoir hoch oben auf
dem Felsen über der Stadt, wo schon
die Mönche aus Lérins ihre Marien-
kirche errichtet hatten. Größtenteils
stammt sie aus romanischer Zeit
(12. Jh.), erhielt ihren gotischen Chor
und die östlichen Joche jedoch erst im
15. Jh. Die kunstvoll geschnitzte Tür
des Portals ist im Stil der Renaissance
gefertigt. Die recht große, von einem
quadratischen Turm überragte Kapelle
steht im Mittelpunkt der September-
Wallfahrt mit großem Volksfest.
Unweit der Notre-Dame hängt ein
geheimnisvoller Stern an einer Kette
zwischen den Felsen. Gemäß einer Le-
gende des Provence-Dichters Frédéric
Mistral soll es sich dabei um eine Vo-
tivtafel handeln, die der Ritter Blacas
Moustiers-Ste-Marie
 
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