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baut. In den folgenden, ruhigeren Jahr-
hunderten hatte sie dann kaum noch
militärische Bedeutung, diente aber
zwischen 1914 und 1918 als
Gefäng-
nis für deutsche Soldaten.
Im Zwei-
ten Weltkrieg sah sie nochmals Gefan-
gene hinter ihren dicken Mauern ein-
sitzen, diesmal Widerstandskämpfer,
die die Résistance im Juli 1944 in einer
spektakulären Aktion befreien konnte.
Nur wenige Tage später wären sie
wohl dem Bombardement englischer
und amerikanischer Flieger zum Opfer
gefallen, das Zitadelle und Stadt im
August 1944 teilweise zerstörte.
Zitadelle
Der Fels, auf dem sich die Zitadelle
erhebt, war zu allen historischen Zei-
ten befestigt, doch zeugen keine Reste
mehr von dem keltischen Oppidum,
der römischen Verteidigungsanlage
und auch kaum mehr etwas aus dem
Mittelalter. Nur die obere Mauer mit
einem mächtigen
Donjon
geht auf das
13. Jh. zurück und die
Kapelle Notre-
Dame-du-Château
auf das 14. oder
15. Jh. Sie erhebt sich auf dem höchs-
ten Punkt der Festung auf einem Pla-
teau, das von mächtigen Arkaden ge-
tragen wird. Von den Bombardierun-
gen 1944 wurde gerade sie nicht ver-
schont und lag zu etwa zwei Dritteln
in Trümmern. Wiederaufgebaut und
restauriert, birgt sie heute Werke des
Glaskünstlers Claude Courageux.
Um 1590, nach den Religionskrie-
gen, entstand unterhalb der Kapelle
ein ausgeklügeltes System von
terras-
senförmigen Bastionen
mit mehreren
Festungsmauern, an der Südseite gar
und wurde um 500
Bischofssitz.
Wie
so viele Orte der Provence litt es auch
mehrere Jahrhunderte lang unter Ger-
manen- und Sarazeneneinfällen, de-
nen Guillaume I
.
erst kurz vor 1000 ein
Ende setzen konnte. Im 11. Jh. gehörte
Sisteron zur
Grafschaft von Forcal-
quier,
schloss sich aber im Jahrhun-
dert darauf der Provence an, mit der
es 1481 an Frankreich fiel.
Im Laufe der Zeit wuchs die Bedeu-
tung seiner Zitadelle wegen der
Grenzlage zum Dauphiné: Noch im
16. Jh. wurde sie - stark zerstört nach
den Religionskriegen - zu einer mo-
dernen Verteidigungsanlage umge-
Blick von der Zitadelle auf Sisteron
