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„Les Alpes de Lumière“ -
Schutz und Erforschung der Hochprovence
Zwölf Freunde - Bauern und Handwerker,
Priester und Lehrer - gründeten am
22. Mai 1953 die Vereinigung Alpes de Lu-
mière . Ihr Ziel: Zu einem besseren Kennen-
lernen und Liebenlernen von Hochproven-
ce und Südalpen beizutragen, ganz speziell
im Landstrich zwischen Lure, Ventoux und
Luberon.
1953, das war die Zeit beginnenden Auf-
schwungs, als auch der Tourismus an Be-
deutung gewann und sich Besucher für die
Hochprovence zu begeistern anfingen.
Vielleicht bot auch hier erst das faszinierte
Staunen der Fremden den Einheimischen
Anlass, sich ihrer Heimat bewusst zu wer-
den. Das ethnologische Erbe der Gegend
studieren, es bewahren und präsentieren,
das ist das dreifache Ziel von Alpes de Lu-
mière; erreicht werden soll es in gemeinsa-
mer Arbeit von Einheimischen und Besu-
chern und vor allem von jungen Menschen.
1953, das war aber auch die Zeit, als die
Landflucht ganze Dörfer im Hochland zu
entvölkern drohte, als Höfe und Kirchen
dem Verfall preisgegeben schienen und
sich mit dem Tourismus erst ein ganz
schwacher Silberstreif am Horizont abmal-
te. Da galt es erst einmal zu sammeln. In
einsamen Weilern traten Konferenzen zu-
sammen, um Wissen und Mythen der Alten
dem Vergessen zu entreißen. Ein breites
Beschäftigungsfeld wurde abgesteckt, von
der Ethnologie über Kultur und Architektur
bis zu Geschichte und Ökologie.
In einer eigenen kleinen Zeitschrift er-
scheinen seit 1954 die Ergebnisse wissen-
schaftlicher Suche. Schöne Sonderausga-
ben sind darunter, wie etwa über Trocken-
steinbauweise, über den Sommer eines
Bauern im Hochland, vergessene Hand-
werke oder die Kochkunst der Südalpen.
Alpes de Lumière , das ist auch ein typi-
sches Beispiel französischer Heimatliebe:
die Suche nach den Wurzeln, der Stolz auf
die Eigenheiten eines Landstrichs, das Inter-
esse an Erfahrungen und Lebensweise der
Vorfahren.
Im Kloster Salagon bei Mane ist der Ver-
ein erst 1979 sesshaft geworden. Es hatte
bis dahin 60 Jahre lang als Bauernhof ge-
dient - fast symbolisch für die ethnologie
rurale , die nun hier Einzug hielt.
radezu die arme, fast aufgegebene
Hochprovence, von entrückter Schön-
heit oder voller Trostlosigkeit, je nach
Jahreszeit und Stimmung des Be-
trachters. Man kann von hier aus einen
Abstecher nach Norden machen durch
das weite, von Lavendelfeldern durch-
zogene Tal bis hin zu den Weilern
L'Hospitalet und Saumane, wo wie-
der einmal das Verkehrsnetz einfach in
der Wildnis ausläuft, vorbei an Kapel-
len, die einsam auf ihren Hügeln ho-
cken. L'Hospitalet in 900 Metern
Höhe ist ein geeigneter Ausgangs-
punkt für Wanderungen in die Lure-
Berge.
Überquerung der Lure-Berge
Der nächste Ort auf unserem Weg
hinauf in die Lure ist Sainte-Etienne-
les-Orgues. Hier zweigt die enge Stra-
ße ab, die in zahllosen Windungen
durch riesige Wälder das Gebirge er-
klettert. Das Etappenziel ist die Kapel-
 
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