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gen Weiler am Ende eines Stichsträß-
chens in der Montagne de Lure und,
wie es scheint, gar am Ende der Welt.
Schäfereien gibt es hier und Mühlen,
und in einer von ihnen quartierte sich
der Schriftsteller mit Anhängern ein,
um Expeditionen in die unberührte
Natur zu unternehmen. Wir tun es ihm
gleich und wandern, wo ohnehin kei-
ne Autos mehr fahren. Bestenfalls Hir-
ten begegnen einem hier oben und er-
innern daran, dass im Namen Conta-
dour das Wort compter steckt, „zäh-
len“: Hier zählten die Schäfer ihre Tie-
re, wenn sie im Herbst zurückkehrten.
für die Ströme des ewigen Lebens),
die sich in halbkreisförmige Becken
ergießen (die Erde), aus der dann die
Efeublätter des ewigen Lebens wach-
sen. Interessant sind auch die Säulen
selbst mit ihrem Figurenschmuck. So
ist auf der dritten von links ein Unge-
heuer dargestellt mit doppeltem Kör-
per - ein Löwe -, aber mit einem ein-
zigen Kopf, dem eines Greises. Der
Löwe ist Symbol der Macht, der Greis
steht für Ruhe und Weisheit. Die vierte
Säule von links zeigt einen Löwen, der
eine Schlange verschlingt, die wiede-
rum ihn selbst beißt. Man erkennt da-
rin den Kampf von Christus und Satan,
von Gut und Böse.
Revest-du-Bion
Hinter dem nahegelegenen Revest-
du-Bion kommt man schon auf das
Plateau d'Albion. Dass hier einmal
Atomraketen lagerten, verraten breit
ausgebaute Straßen und ab und an
Schilder, die das Anhalten verbieten.
Auf makabere Weise dazu passend
sind die Konsolenfiguren in der vorro-
manischen Apsis der Kapelle Notre-
Dame-de-l'Ortiguière (gleich an der
Straße nach Saint-Christol): Sie stellen
den Kampf von Mensch und Monster
dar. Allerdings ist die Kapelle für ge-
wöhnlich nicht zugänglich.
Simiane-la-Rotonde
Der romanischen Kunst wegen geht
es auch weiter nach Simiane-la-Roton-
de, ein Ort, der seinen Namen gleich
zweifach rechtfertigt: Er selbst drängt
sich kreisförmig an einen Felsen, und
sein Wahrzeichen bildet ein ganz un-
gewöhnliches Meisterwerk der Roma-
nik, eben die Rotonde. Dieser runde
Turm aus dem späten 12. Jh. liegt im
obersten, noch mittelalterlich gepräg-
ten Teil des Ortes als markantester
Rest eines Schlosses und gilt als eines
der rätselhaftesten Monumente der
Provence. Wozu diente er? Man weiß
es nicht. Der obere Innenraum, dem
heute der Fußboden fehlt, ist mit sei-
nen zwölf Säulen und der Kuppel je-
denfalls nicht als rein militärisches Bau-
werk vorstellbar.
Rotonde, der Rätselhaftigkeit des Bauwerks
entsprechen die Öffnungszeiten: April bis 16.
Mai sowie September täglich außer diens-
Saint-Christol
Gut und Böse ist auch das Thema
der Kirche von Saint-Christol, eines
kleinen Ortes am Rande des Plateau
de Vaucluse. Sechs Säulen, von Bögen
gekrönt, bilden die Chorapsis dieser
Prioratskirche aus dem dritten Viertel
des 12. Jh. Im Zentrum steht der Altar
mit drei Brunnenmündungen (Symbol
 
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