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Sanary-sur-Mer
felsig und die Strände sind dement-
sprechend schmal.
Archäologische Funde in der Bucht
von Portissol beweisen, dass die Ge-
gend um Sanary seit der Antike besie-
delt ist. Zum ersten Mal erwähnt im
Jahre 1113, war Sanary zunächst ein
Teil der Gemeinde Ollioules, die ein
Stückchen weiter im Landesinneren
liegt. Anfang des 14. Jh. wurde im west-
lichen Teil der Bucht von Sanary eine
erste Festung errichtet.
Der ursprüngliche Name der Stadt
lautet Saint-Nazaires-lez-Ollioules , was
auf den Namenspatron Nazarius zu-
rückgeht, ein Märtyrer aus der Zeit
Kaiser Neros. Seinen heutigen Namen
verdankt Sanary dem Tourismus.
Nachdem es Anfang des 20. Jh. immer
mehr internationale Besucher anzog,
entschlossen sich die Stadtväter, einen
dem Tourismus etwas zuträglicheren
Namen zu wählen, so heißt die Stadt
seit 1923 Sanary-sur-Mer. Sie ist seit
1929 offiziell eine Station climatique,
ein Luftkurort. Bis heute ist der Touris-
mus die entscheidende Existenzgrund-
lage der Einwohner.
Das kleine Seebad, das als „Haupt-
stadt der deutschen (Exil-)Literatur“
(siehe Exkurs) in die Geschichte einge-
gangen ist, gibt sich heute wie damals
beschaulich-malerisch, trotz seiner im-
merhin 18.000 Einwohner. Dominiert
wird es von seinem hübschen Hafen,
der am Ende einer langen Bucht liegt,
geschützt vor dem offenen Meer
durch die Ile des Embiez. Zwischen
den weißen Yachten schaukeln noch
hier und dort farbig getünchte Fischer-
boote im Wasser, und tatsächlich fah-
ren von Sanary noch „echte“ Fischer
aufs Meer hinaus. In den frühen Mor-
genstunden kann man ihnen den Fang
direkt im Hafen abkaufen.
An der Promenade laden zahlreiche
Cafés und Restaurants zum Verweilen
ein, viele untergebracht in schön res-
taurierten Häusern in Pastellfarben. In
den 1930er Jahren soll im Nautique
die Crème de la Crème der deutschen
Literatenszene ein- und ausgegangen
sein. Die hinter dem Hafen liegende
Altstadt von Sanary bietet einige nette
Einkaufsmöglichkeiten. An den Som-
merabenden aber verwandelt sich die
ganze Stadt in einen großen Kunst-
handwerker- und Souvenirmarkt.
Ein bisschen schade ist, dass ein
ganzes Areal neben dem Hafen zu ei-
nem riesigen Parkplatz umgebaut wur-
de, weshalb es im Ortszentrum keinen
nennenswerten Strand gibt. Baden
kann man in den Buchten Richtung
Bandol, zum Beispiel an den Stränden
von Portissol, Beaucours oder La Gor-
guette . Die Küste ist allerdings recht
Küstenwanderweg
In der Gegend von Sanary sind vor
allem zwei Wanderungen empfehlens-
wert: Die erste, vier Kilometer lang,
startet an der Plage de Lido und führt,
teils über Felsen, nach Westen durch
die Bucht Baie de Cousse bis zur Poin-
te de la Cride. Der Weg gibt schöne
Ausblicke auf die vorgelagerten Inseln
Embiez und Bendor frei und dauert et-
wa eineinhalb Stunden.
 
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