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Iles d'Hyères
(Inseln von Hyères)
Im 5. Jh. gründeten die Mönche von
Lérins (bei Cannes) ein Kloster auf
den Inseln, das fortan ein begehrtes
Ziel von Piraten war. Piraten und Räu-
ber waren es auch, die das weitere
Schicksal der Goldinseln bestimmten.
1531 errichtete François I. dort ein
Marquisat und siedelte Kriminelle an,
denen er Straffreiheit gewährte, sofern
sie auf den Inseln blieben und sie vor
Piraten schützten. Schlecht bewacht,
nutzten die ehemaligen Straftäter ihre
Situation natürlich aus - und wurden
selbst Piraten! Erst Louis XIV. konnte
diesem Treiben ein Ende bereiten.
Zuletzt okkupiert wurden die Inseln
im Zweiten Weltkrieg von den Italie-
nern und später von den Deutschen.
Die Inselgruppe erstreckt sich über ca.
30 Kilometer vor der Küste von Hyères
und umfasst die drei Inseln Porquerol-
les, Port Cros und Le Levant. Sie
gehören zum Schönsten, was die Côte
d'Azur zu bieten hat, und stehen zu ei-
nem guten Teil unter Naturschutz.
Die Inseln sind autofrei, Port Cros ist
sogar fahrradfrei. Auf Le Levant ist für
die Öffentlichkeit nur das Nudisten-Pa-
radies Héliopolis zugänglich, der Rest
der Insel ist militärisches Sperrgebiet.
Für einen Besuch der Inseln sollte
man mindestens einen Tag einplanen,
besser mehrere Tage, da sonst kaum
genügend Zeit für die Erkundung
bleibt. Und zu entdecken gibt es viel:
wunderschöne Strände, malerische
Häfen, alte Festungen und eine fast
unberührte Natur. Das sollte jedoch
nicht darüber hinwegtäuschen, dass
es hier im Juli und August sehr voll ist,
denn andere wissen dieses Paradies
natürlich auch zu schätzen.
Naturschutz und Verhaltensregeln
Es ist streng verboten zu zelten, im
Freien zu schlafen, Feuer zu machen
und außerhalb der Dörfer zu rauchen.
Außerdem ist es nicht erlaubt, sich von
den Wegen zu entfernen (weder als
Radfahrer noch als Fußgänger), Müll
zu verteilen und Lärm zu machen.
Hunde müssen stets an der Leine ge-
führt werden. Es dürfen auf keinen Fall
Pflanzen abgeschnitten oder (noch
schlimmer) abgerissen werden. Auch
Früchte in den Obstplantagen von
Porquerolles sollen nicht geerntet
werden. Man kann aus ihnen herge-
stellte Produkte wie Konfitüre jedoch
kaufen. Ein sparsamer Umgang mit
Trinkwasser ist unerlässlich, denn Was-
ser ist außerordentlich knapp auf den
Inseln. Wasserstellen befinden sich in
Porquerolles auf der Place d'Armes
und in Port Cros direkt am Hafen. Bei
Geschichte
Die Hyerischen Inseln gehören geo-
logisch zum Mauren-Massiv und be-
stehen wie dieses aus kristallinem Ur-
gestein. Ihr Eintritt in die Geschichte
begann mit den Griechen, die die In-
seln Stoechaden nannten. Viel später,
in der Renaissance, kam der Name Iles
d'Or auf, „Goldene Inseln“. Dies lei-
tet sich wahrscheinlich von den Felsen
aus Glimmerschiefer ab und ist bis
heute Beiname geblieben.
 
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