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Markt geht man jedoch am besten
nach Sanary, denn der ist - mit seinen
Ständen rund um den Hafen - einfach
am schönsten!
Östlich von Toulon liegt Hyères, das
jeder Côte d'Azur-Liebhaber kennen
sollte, denn hier wurde die „Blaue Küs-
te“ gewissermaßen erfunden: 1887
soll in diesem Ort der heute weltbe-
kannte Name zum ersten Mal ausge-
sprochen worden sein, und zwar von
einem gewissen Stéphen Liégeard.
Der reiche Winzer aus Dijon und Un-
terpräfekt des Vaucluse verfasste spä-
ter sogar ein Buch selben Titels.
Ein besonderes Highlight sind
schließlich die Hyerischen Inseln, die
zu einem guten Teil unter Naturschutz
stehen. „Wandervögel“ wird es am
ehesten nach Port Cros ziehen, Freun-
de des Radfahrens nach Porquerolles
und FKK-Anhänger nach Le Levant. Al-
len Inseln gemein ist die wundervolle
mediterrane Vegetation, auf Porque-
rolles ergänzt durch herrliche Obst-
baum-Kulturen und Weinfelder.
Zum Schluss muss noch ein bisschen
gelästert werden: Tourismus-Experten
haben das Département Var und seine
Küste in acht Bereiche eingeteilt und
diese mit neuen Namen versehen,
touristischen Labels gewissermaßen.
Hyères und Umgebung heißen jetzt
„Provence d'Azur“, die Gegend um
Sanary soll die „Côte Provençale“ sein
und eine Gegend im Hinterland wird
„Provence Verte“ genannt, die „Grüne
Provence“. Alles klar?! Oder gibt es
demnächst auch noch die „Côte verte
provençale d'Azur“?
Sollte man die wichtigsten Städte der
Côte d'Azur aufzählen, käme man mit
Sicherheit recht spät auf Toulon. Mit
dieser Stadt werden gemeinhin nicht
Urlaub, Luxus und süßes Farniente ver-
bunden, sondern eher das Gegenteil.
Man assoziiert Begriffe wie sozialer
Brennpunkt, Arbeitslosigkeit, Einwan-
derer-Problematik und Front National.
Außerdem ist Toulon seit langem der
erste Militärhafen Frankreichs und
wurde im Zweiten Weltkrieg weitge-
hend zerstört. Wen das alles nicht ab-
schreckt, der wird bei einem Besuch
eine interessante Tour durch den Ha-
fen erleben, den Anblick von massigen
Kriegsschiffen vor den schönen Toulo-
ner Bergen.
Die Probleme von Toulon wirken
weit weg, wenn man am Hafen des
westlich gelegenen Sanary-sur-Mer
spazieren geht: Pointus genannte Fi-
scherboote schaukeln in der Sonne
vor malerischer Kulisse in Pastellfar-
ben. Aber auch hier birgt die Ge-
schichte nicht nur Erfreuliches: Wäh-
rend des Zweiten Weltkriegs flohen
viele deutsche Schriftsteller, darunter
so berühmte wie Thomas Mann und
Lion Feuchtwanger, vor den Nazis ins
Exil und fanden für einige Zeit Zu-
flucht in Sanary und den umliegenden
Orten.
Bandol und Saint-Cyr/Les Lecques,
ganz im Westen der Côte d'Azur, sind
dagegen richtige Badeorte mit schö-
nen Sandstränden, einem Spielkasino,
vielen Hotels, Restaurants und Bouti-
quen an der Meerespromenade. Zum
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