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sen Hügel und Berge des Mauren-
Massivs.
Collobrières ist wie geschaffen für
einen Natur- und Erholungsurlaub.
Wanderer, Radfahrer und auch Reiter
kommen hier auf ihre Kosten. Ein Be-
such lohnt sich jedoch auch für Touris-
ten, die nur einen Tag von der Küste
heraufkommen: „Collo“, so die regio-
nale Abkürzung, ist genau so, wie man
sich eine Kleinstadt im Süden Frank-
reichs vorstellt: verschlafen-malerisch,
mit Mini-Supermarkt und Boules-Platz,
und überall Platanen, die den Alten
beim Plauschen Schatten spenden.
Kommt man im Ort an, so stolpert
man zunächst über Schilder mit der
Aufschrift „Crème de Marrons“. Es
handelt sich dabei um eine aus Ess-
kastanien hergestellte Paste, die über-
all im Dorf und auf den Höfen der
Umgebung angeboten wird. Man
kann sie wie Marmelade auf Brot ver-
zehren oder als Dessert zum Beispiel
mit Quark oder Joghurt. Die Leute
von Collobrières sind jedoch erfinde-
risch und verarbeiten die Maronen
gleich noch zu allerlei anderem: Es
gibt sie kandiert, eingelegt, als Mehl,
als Grundlage von Sirup und Likör und
sogar als Eiscreme. Wer keine Kasta-
nien mag, braucht einen Restaurant-
besuch jedoch nicht zu fürchten: Es
gibt dort Wildschwein-Gerichte, eine
weitere Spezialität der Gegend, und
auch ganz „normale“ provenzalische
Küche.
Bei einem Spaziergang durch das
Dorf fällt eine alte Brücke auf, die
schon seit dem 11. Jh. den Fluss über-
spannt. Damals war sie der einzige Zu-
gang zum alten Dorf und zur Burg.
Dazu gehörte natürlich auch eine Ka-
pelle, die im 15. Jh. vergrößert wurde.
Von dieser Kirche Saint-Pons sind je-
doch nur noch Ruinen am Ortsein-
gang Richtung Grimaud übrig. Die
neue Kirche Notre-Dame-de-Victoire
ist wesentlich jüngeren Datums. Er-
richtet ab 1870 im neogotischen Stil,
sind vor allem ihre schönen bunten
Ziegel am Turmdach hervorzuheben.
Nicht weit von hier liegt die von einem
Platanendach geschützte Place de la
Libération mit dem Bürgermeisteramt,
untergebracht in einem schönen Patri-
zierhaus aus der zweiten Hälfte des
19. Jh.
Entlang der Hauptstraße findet man
mehrere solcher Hôtels particuliers,
die allesamt aus der Zeit stammen, als
Collobrières sein kleines Wirtschafts-
wunder erlebte: 1850 zählte man drei
Sägewerke, mehrere Minen und fast
20 Unternehmen, die Flaschenkorken
herstellten. Ein Mann aus dem Dorf,
ein gewisser Monsieur Auméran, soll
damals das Geheimnis der Korkge-
winnung von einer Reise nach Spa-
nien mitgebracht haben. Mit dieser
Methode konnte man aus der Rinde
einer Korkeiche 800 Korken herstellen
- allerdings nur alle zehn Jahre! Gut,
dass Collobrières von so viel Wald um-
geben ist ...
Information i
Office de Tourisme, Boulevard Charles Ca-
minat, 83610 Collobrières, Tel. 04.94.48.
08.00, Fax 04.94.48.04.10, www.collotour.
com. Kurios: Das Fremdenverkehrsamt ist un-
tergebracht in den Räumen des ehemaligen
öffentlichen (!) Bade- und Toilettenhauses.
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