Travel Reference
In-Depth Information
Er wird vielleicht mosern: „Außer ei-
nem Kunstmuseum und der Zitadelle
gibt es nichts zu sehen.“ Oder: „Da
kann man nicht einkaufen: Der Markt
ist zu voll und die Boutiquen sind zu
teuer!“ Schließlich im Winter: „Da ist
ja gar nichts los!“ Mit Saint-Tropez ist
es eben wie mit allen Mythen: Um sie
zu erleben, braucht es zu allen Zeiten
vor allem - Fantasie!
alle Christen verfolgte, verschonte er
auch seinen Verwalter nicht, der par-
tout dieser neuen Sekte angehören
wollte. Im Jahr 68 n. Chr. ließ er Torpes
zuerst kreuzigen und dann enthaup-
ten. Er schickte den Körper zusammen
mit einem Hahn und einem Hund hi-
naus aufs Meer. Die Winde trugen
den kleinen Kahn an den Strand von
Saint-Tropez (das damals noch gar
nicht so hieß), wo der Leichnam des
Märtyrers gefunden und in Verwah-
rung genommen wurde. Übrig ist al-
lein der Schädel, der heute von Saint-
Tropez, Pisa (wo die Barke startete)
und Genua geteilt wird ...
Bis zum Ausgang des Mittelalters ist
fast nichts über die Geschichte Saint-
Tropez' bekannt; sicher ist nur, dass es
- wie die übrige Gegend auch - zeit-
weilig von den Sarazenen bzw. Mau-
ren eingenommen war (Genaueres
dazu s.u.: „Massif des Maures“). Ein
Abkommen von 1470 zwischen dem
Grand Sénéchal der Provence und ei-
nem Edelmann aus Genua namens
Garrezio kam einer Neugründung
gleich: 60 Familien von dort siedelten
sich in dem seit dem 14. Jh. zerstörten
Küstenort an und bauten ihn wieder
auf (eine Plakette an der Place Garre-
zio erinnert bis heute an diesen Grün-
dungsakt).
Die Belohnung waren weit reichen-
de Privilegien, die Saint-Tropez zu ei-
ner Art „Republik“ machten: Man ver-
waltete sich - mit zwei Konsuln an der
Spitze - selbst und zahlte keine Steu-
ern an die Obrigkeit. 1672 erst endete
diese Abgabenfreiheit. Die 200 glück-
lichen und militärisch erfolgreichen
Geschichte
Wie viele Orte der Provence und Côte
d'Azur sah auch die Bucht von Saint-
Tropez im Laufe der Geschichte ver-
schiedene Herren kommen und ge-
hen: Zunächst mischten sich die kelti-
schen Eroberer mit den Ligurern, dann
gründeten griechische Händler eine
Handelsniederlassung und schließlich
gehörte die ganze Region zum römi-
schen Großreich.
Von den Griechen Athenopolis und
von den Römern Heraklea genannt,
verdankt die Stadt den heutigen Na-
men Saint-Tropez den Mönchen der
Abtei Saint-Victor in Marseille. Diese
waren im 11. Jh. Eigentümer der Halb-
insel sowie aller angrenzenden Lände-
reien. Im späteren Saint-Tropez errich-
teten sie eine Kapelle, die sie in Erinne-
rung an den Märtyrer Torpes Ecclesia
Sancti Torpetis nannten.
Wann genau die Legende vom heili-
gen Torpes entstand, ist nicht be-
kannt, in jedem Fall aber gab sie der
Entstehung des Ortes ein christliches
Fundament: Torpes war ein römischer
Offizier, der am Hofe Kaiser Neros
Dienst tat. Da Nero bekanntermaßen
Search WWH ::




Custom Search