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ders gut erhalten sind, so ist es doch -
aufgrund der Masse der Funde - den
Archäologen gelungen, die Anlage
des antiken Fréjus ziemlich genau zu
rekonstruieren.
Desweiteren gibt es hier die Gebäu-
de eines mittelalterlichen Bischofs-
sitzes zu bewundern, vor allem den
Kreuzgang mit seiner zum Teil mit
Grotesken bemalten Kassettendecke.
Die Altstadt von Fréjus ist provenza-
lisch-gemütlich und lässt die Nähe von
Saint-Tropez und Cannes nicht vermu-
ten. Neuerdings haben sich hier, geför-
dert von der Stadt, mehrere Kunst-
handwerker niedergelassen, die zum
Teil alte Traditionen wieder aufleben
lassen. So kann man zum Beispiel ei-
nem Buchbinder bei der Arbeit zu-
schauen oder typisch provenzalische
Kacheln direkt vom Hersteller kaufen.
Das Zentrum von Fréjus liegt nicht
direkt am Meer, dafür aber mehrere
andere Ortsteile, weshalb die Stadt et-
was zersiedelt wirkt. Fréjus-Plage ist
wohl das am wenigsten attraktive Vier-
tel, während der erst 1989 erbaute Ha-
fenbezirk Port-Fréjus durchaus se-
henswert ist. Inspiriert vom Stil bürger-
licher Badeorte zu Beginn des 20. Jh.,
sorgen Quais und zum Hafen hin ge-
öffnete Plätze für eine stimmungsvolle
Atmosphäre. Langfristig soll eine Ver-
bindung zwischen Küste und histori-
scher Altstadt geschaffen und der rö-
mische Hafen wieder in Betrieb ge-
nommen werden.
Zu erwähnen sind schließlich noch
die Etangs de Villepey, kleine Seen
und Sümpfe, die sich im Mündungs-
gebiet des Flusses Argens gebildet
haben. Sie liegen im Stadtteil Saint-
Aygulf.
Geschichte
Fréjus leitet sich vom lateinischen Fo-
rum Julii ab und wurde - wie dieser
Name schon andeutet - von Julius Cä-
sar höchstpersönlich gegründet. Sein
Nachfolger Kaiser Augustus machte
die Stadt zu einem wichtigen Marine-
Stützpunkt. Während der darauf fol-
genden langen Friedenszeit verlagerte
sich die Bedeutung Fréjus' vom
Kriegs- zum Handelshafen. Noch zur
Zeit Konstantins des Großen errichte-
te man zahlreiche Gebäude; Ende des
4. Jh. wurde die Stadt Bischofssitz.
Der Hafen begann bereits in der
Spätantike zu versanden, später zu
versumpfen, aber erst zur Zeit der
Französischen Revolution schüttete
man das Becken zu. Im Mittelalter
wurde Fréjus im 10. Jh. von Sarazenen
angegriffen und zerstört. Die wieder-
aufgebaute Stadt erreichte nie die glei-
che Größe und Bedeutung wie die rö-
mische Siedlung.
Das römische Fréjus
Die damalige Stadt war von einer
Mauer mit vier Stadttoren umgeben.
Die Wasserversorgung erfolgte über
ein knapp 40 Kilometer langes Aquä-
dukt, von dem Reste im Park der Villa
Aurélienne zeugen (s.u.). Am Ende der
Esplanade Paul-Vernet befand sich
wahrscheinlich das Forum; von hier
eröffnet sich ein Blick auf die Ebene,
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