Travel Reference
In-Depth Information
um eine Felsgruppe drängen. Das Vé-
subie-Tal bietet die Besonderheit, dass
in seinem Verlauf die Klimazonen
wechseln: Man kommt von der medi-
terranen in die alpine Welt.
Von Nizza aus erreicht man die
nördlich gelegenen Gorges de la Vé-
subie, die Vésubie-Schluchten, entwe-
der über die malerische D 19 und das
Dorf Levens oder man wählt den
schnelleren Weg durch das Var-Tal
über die N 202 (Richtung Digne). Von
hier aus führt in Plan-du-Var die
D 2565 ins Vésubie-Tal, vorbei an
Utelle und Roquebillière, bis nach
Saint-Martin-Vésubie.
Nichtsdestotrotz ist die D 19 die tou-
ristisch interessantere Route, weil sie
oberhalb der Schlucht entlangführt
und schöne Ausblicke freigibt, vor al-
lem am Belvedere du Saut-des-Fran-
çais kurz hinter dem Weiler Duranus.
Man kann die schnelle Strecke jedoch
auch mit der malerischen verbinden
und in Saint-Martin-du-Var von der
N 202 auf die D 20 abzweigen, die in
Levens auf die D 19 stößt.
Fernab der großen Straßen, gewis-
sermaßen isoliert von der modernen
Welt, wirkt Utelle selbst heute noch
mittelalterlich oder frühneuzeitlich.
Weil man von hier aus eine gute Über-
sicht hatte, war der Ort bedeutend für
die Gegend und beherrschte nicht nur
den Handel des Vésubie- sondern
auch des benachbarten Tinée-Tals.
Von dieser wohlhabenden Periode sei-
ner Geschichte zeugen noch Reste
der Stadtmauer, Tore, mittelalterliche
Häuser und der schöne Dorfplatz.
Sehenswert sind vor allem die Cha-
pelle des Pénitents Blancs, eine Ka-
pelle der Laienbruderschaft der Wei-
ßen Büßer aus dem 17. Jh., sowie die
Kirche Saint-Véran, im selben Jahr-
hundert umgebaut, aber ursprünglich
im 14. Jh. errichtet. Saint-Véran vorge-
lagert ist eine Eingangshalle gotischen
Stils. Die Türflügel zieren Schnitzerei-
en mit Szenen aus dem Leben des hei-
ligen Veranus. Innen fällt vor allem der
seltene Stilmix auf: Während das Ton-
nengewölbe und die Säulen und Kapi-
telle schlichten romanischen Stils sind,
gibt es überall auch Stuckdekoration
im überreichen Barockstil. Sehenswert
sind auch barocke Schnitzereien wie
Chor und Kanzel und vor allem die
Altarbilder, welche die Passionsge-
schichte darstellen (17. Jh.).
Utelle
Für Liebhaber außergewöhnlicher
Bergdörfer ist das einsam gelegene
Utelle in 800 Metern Höhe ein Muss.
Man sollte nicht zu wenig Zeit und
eventuell ein Mittagessen dort einpla-
nen, weil sich die Anfahrt über die
D 32 sonst nicht lohnen würde. Diese
schlängelt sich am Ende der Vésubie-
Schluchten über neun Kilometer in
Serpentinen den Berg hinauf.
Wallfahrtskapelle
Notre-Dame-des-Miracles
In der näheren Umgebung des Dor-
fes, etwa sechs Kilometer außerhalb,
liegt die Wallfahrtskapelle Notre-Da-
me-des-Miracles. Seit dem Jahr 850
kommen jedes Jahr Gläubige hierher,
 
Search WWH ::




Custom Search