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pflichtet, sich im Einklang mit den In-
teressen Frankreichs zu verhalten. Da-
zu gehört, dass Paris den Regierungs-
chef bestimmt, indem es dem mone-
gassischen Fürsten eine Dreier-Liste
vorlegt, aus der er wählen muss; auch
Polizeichef und Generalstaatsanwalt
werden von Frankreich „vorgeschla-
gen“. Franzosen bleiben auch mit mo-
negassischem Wohnsitz steuerpflich-
tig gegenüber Paris. Das hatte einst de
Gaulle von Rainier so verlangt - als
Drohung hatte er Monaco drei Tage
lang den Strom abgestellt.
gereizt und so liegt die architektoni-
sche Zukunft Monacos im Unter-
grund: Der Bahnhof, der Busbahnhof,
riesige mehrgeschossige Parkhäuser,
Auto-Tunnel und Straßen - was nur
möglich ist, wird unter die Erde ver-
lagert.
Seit Juli 2005 regiert Albert II. über
das Fürstentum. Sein Vater Rainier
weigerte sich Zeit seines Lebens, zu-
gunsten seines als Frauenheld und Le-
bemann verschrienen Sohnes abzu-
danken. Letztendlich hat Albert dann
doch den Thron als Junggeselle be-
stiegen.
Monaco heute
Fürst Rainier III. bestieg 1949 den
Thron und regierte bis zu seinem Tod
2005. Seine große Leistung war si-
cherlich, dass er die wirtschaftliche
Abhängigkeit Monacos von seinem
Spielkasino beendete. Als er die Re-
gentschaft übernahm, hatten Monte
Carlo, das Kasino und damit auch der
kleine Staat ihre Glanzzeiten längst
hinter sich. Rainier baute es wieder auf
und setzte es diesmal auf wirtschaft-
lich solidere Fundamente. Seinen
Staat führte er wie ein Unternehmer.
Er holte Handel und Banken ins Land,
auch Industriebetriebe und förderte
den Tourismus.
Nachdem das In-die-Höhe-Bauen an
seine Grenzen gestoßen war, ließ der
Fürst nach besseren Lösungen suchen,
um Platz zu gewinnen. So wurde das
Gebiet von 150 auf 195 Hektar ver-
größert, indem man Erdreich im Meer
aufschüttete, das Viertel Fontvieille
entstand. Doch diese Methode ist we-
gen der Meerestiefe mittlerweile aus-
Wirtschaft und Gesellschaft
Monaco bietet weitaus mehr Arbeits-
plätze, als Menschen dort leben oder
ihren Wohnsitz dort haben: Auf die
35.000 Einwohner - aus mehr als hun-
dert Nationen übrigens - kommen
über 40.000 Arbeitsplätze. Jeden Tag
pendeln etwa 25.000 Franzosen und
Italiener als Arbeitnehmer nach Mo-
naco. „Echte“ Monegassen gibt es
ohnehin nur 5000; sie müssen weder
Einkommenssteuer noch Krankenkas-
senbeiträge zahlen und bekommen
vom Staat günstige Wohnungen ge-
stellt. Wer als Auswärtiger in den Ge-
nuss der Steuervorteile kommen will,
muss mindestens drei Monate im Jahr
in Monaco wohnen - eine Briefkasten-
adresse reicht nicht aus.
Selbst wenn das verwundern mag,
auch Monaco lebt letztendlich zu ei-
nem Großteil von Steuereinnahmen.
Sie stammen aus Bankgeschäften, von
 
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