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Dekorationen auf, erschuf künstliche Para-
diese und blieb bis 1930 dieser hedonisti-
sche Maler schöner Frauen.
Ab etwa 1930 begann er, mit der Tech-
nik des Gouache-Schnittes zu experimen-
tieren, und er sah in den ausgeschnittenen
und aufgeklebten Papierstücken zwar ein
eigenständiges Ausdrucksmittel, aber auch
eine Kontinuität zu seinem vorherigen
Werk: „Es gibt keinen Bruch zwischen mei-
nen alten Gemälden und meinen Papier-
schnitten. Nur mit noch größerer Absolut-
heit, mit noch stärkerer Abstraktion habe
ich zu einer Form gefunden, die auf ihr rei-
nes Wesen reduziert ist.“
1943 ließ Matisse sich in Vence nieder,
einem Städtchen nordwestlich von Nizza
im Landesinneren. Von 1948 bis 1951 ge-
staltete er dort die Chapelle du Rosaire,
orientiert am Stil der Papierschnitte (siehe
Vence im Kapitel „Cannes, Estérel-Gebirge
und Hinterland“). 1952, zwei Jahre vor sei-
nem Tod, erklärte Matisse: „Durch die Ge-
staltung der Kapelle von Vence habe ich
mich endlich wachgerüttelt und begriffen,
dass der ganze, erbitterte Kampf meines Le-
bens für die große Menschengemeinschaft
bestimmt war, der durch mich als Vermitt-
ler ein wenig von der erfrischenden Schön-
heit der Welt offenbart werden sollte.“
1954 starb Matisse 85-jährig in Nizza und
wurde auf dem Friedhof von Nizza-Cimiez
in einem von der Stadt gestifteten Grab be-
erdigt.
Literaturtipp: Gilles Néret: „Matisse“,
Köln, Taschen Verlag 2002.
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