Travel Reference
In-Depth Information
Diese Aussicht entschädigt dafür, dass
von der Burg, die dem Fels ihren Na-
men gab, im Grunde nichts mehr
übrig ist. Dabei lebte im Mittelalter die
gesamte Bevölkerung von Nizza hier
oben, mehr als 4000 Menschen. Eine
lange Befestigungsmauer umgab noch
im 16. Jh., als die Bewohner längst am
Fuße des Felsens siedelten, den ge-
samten Burgberg.
Erst Louis XIV. befahl 1706, die Mau-
ern zu schleifen. Seit dem Ende des
18. Jh. nutzte man einige Flächen als
Friedhöfe, seit dem 19. Jh. andere als
Parkanlagen. Zur selben Zeit wurden
auch die kleinen Wasserfälle in der
Nähe der Plattform angelegt sowie die
Tour Bellanda, welche an die zerstör-
te Zitadelle erinnern soll. Von ihr und
der Kathedrale aus dem 11. Jh. zeugen
nur noch spärliche Überreste. Auf
dem katholischen Friedhof, einge-
weiht 1738, liegt übrigens die Familie
Jellinek begraben. Eine Tafel erinnert
daran, dass Emil Jellinek Autos der
Daimler-Motorengesellschaft nach sei-
ner Tochter Mercedes benannte. Da-
neben schließlich befindet sich der jü-
dische Friedhof mit zum Teil sehr alten
Gräbern.
tiquitätenhändler. In deren Kontoren
sind wahre Kostbarkeiten versammelt,
nichts für jeden Geldbeutel, aber als
Ausstellung in jedem Fall einen Besuch
wert.
Da dieses Viertel etwas höher liegt,
hat man einen schönen Panorama-
blick über den Hafen, die Yachten und
Kreuzfahrtschiffe. Was diese angeht,
so ist Nizza zusammen mit dem be-
nachbarten Villefranche der wich-
tigste Kreuzfahrthafen Frankreichs.
300.000 Passagiere werden pro Jahr
hier abgefertigt.
Der Warenumschlag des Nizzaer
Hafens beschränkt sich überwiegend
auf den Export des in der Gegend er-
zeugten Zements, ein Fischerhafen
war der Port Lympia ohnehin nie. His-
torisch gesehen, hatte es dieser Hafen
wegen der Konkurrenz der wirtschaft-
lich stärkeren Häfen von Genua und
Marseille immer schwer. Zu Beginn
der Neuzeit wurden von hier zwar
noch Olivenöl und Salz nach Korsika
und Sardinien verschifft, aber um
1900 war der Hafen zur Bedeutungs-
losigkeit herabgesunken.
Erst ab den 1950er Jahren wurde er
wiederentdeckt, diesmal von Seglern
und als Kreuzfahrthafen. Das ändert
jedoch nichts daran, dass der Hafen
etwas im Abseits liegt, durch den
Burgfelsen abgetrennt vom regen Trei-
ben an der Engelsbucht. Dabei hat er
durchaus Charme und wirkt, wie man
so schön sagt, authentisch.
Am Quai des Deux Emmanuel, mit
seinen alten Häusern in schönen Far-
ben, befinden sich einige der besten
Fischrestaurants der Stadt. An der
Hafen
Den Hafen erreicht man, wenn man
zu Fuß geht, über den Quai Rauba Ca-
peu, welcher am Fuße des Felsens ver-
läuft, oder man wählt den Weg von
der Place Garibaldi aus. Die Rue Ca-
thérine-Ségurane und die angrenzen-
den Straßen bilden das Viertel der An-
Search WWH ::




Custom Search