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Ruf des Zwergstaats und dem hüb-
schen Belle Epoque-Kasino zu verdan-
ken ist als dessen tatsächlichem Ver-
gnügungspotenzial, wird immer wie-
der hinfahren und die Atmosphäre ge-
nießen. Wer jedoch nicht so sehr auf
Hochhäuser am Mittelmeer, Autoren-
nen oder Fürstenpaläste auf Felsen
steht (mit regelmäßigem, bei Touristen
beliebtem Wachwechsel), der wird
wahrscheinlich nur einmal kommen
und zwar hauptsächlich, um das
Ozeanografische Museum zu besu-
chen, eine beeindruckende Einrich-
tung mit ungezählten und zum Teil gi-
gantischen Meerwasser-Aquarien.
Nizza verfügt mit der Acropolis über
einen Kongress-Palast, der mehrmals
als bester Europas ausgezeichnet wur-
de. Die 1965 gegründete Universität
umfasst 35.000 Studenten, und vor
den Toren der Stadt liegt das bedeu-
tende Technologie-Zentrum Sophia-
Antipolis. Nizza gilt als der wirtschaft-
liche Motor des französischen Süd-
ostens.
Dann die Kultur: Was die Museen
angeht, so hat Nizza auch in diesem
Bereich die zweitmeisten des Landes,
neunzehn an der Zahl. Herausragend
sind das Matisse-Museum, das Cha-
gall-Museum und die Musée d'Art
Moderne et d'Art Contemporain, kurz
MAMAC genannt. Bekannt und be-
liebt ist Nizza jedoch auch für seine
volkstümlichen, gemütlichen Seiten:
für seinen Blumenmarkt und seine -
wie gern gesagt wird - italienisch an-
mutende Altstadt. Architektonische
Anleihen sind historisch bedingt, denn
Nizza gehörte lange Zeit, bis 1860,
nicht zu Frankreich sondern zu Savoy-
en. Im lokalen Dialekt heißt die Stadt
denn auch Nissa, die Bevölkerung hat
vielfach Wurzeln im Piemont, in Ligu-
rien und in der Lombardei. Im alten
Nizza begegnet man daher genuesi-
schen Palästen, Kirchen im Barockstil
und vielen farbig getünchten Häusern
in warmen Ockertönen, von Gelb bis
Feuerrot, gern auch mit Trompe-l'œil-
Malereien.
Doch was wären diese Farben ohne
das spezielle Licht des Südens, über
das Matisse - als er nach Nizza über-
siedelte - sagte: „Als ich begriff, dass
ich jeden Morgen aufs Neue dieses
Nizza (Nice)
Zunächst einige Fakten und Zahlen:
Nizza ist mit 350.000 Einwohnern die
fünftgrößte Stadt Frankreichs und
Sitz der Präfektur des Départements
Alpes-Maritimes. Ansonsten ist die
Stadt Nice (sprich „Nies“), wie sie seit
ihrem Anschluss an Frankreich im
19. Jh. heißt, nach Paris in vielem „die
Nummer Zwei“: Beispielsweise hat sie
den zweitgrößten Flughafen und die
zweitgrößte Hotelkapazität des Lan-
des. Damit geht einher, dass sie auch
in ihrer Bedeutung für den Tourismus
gleich auf Paris folgt und jährlich rund
vier Millionen Besucher aus aller Welt
anzieht. Eine Million fallen davon allein
auf den Karneval im Februar.
Von den übrigen drei Millionen Be-
suchern sind nicht wenige Geschäfts-
reisende und Messebesucher, denn
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