Geology Reference
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werden, nachdem durch den Einpressvorgang Erdbeben bis zu einer Stärke von 3.5
ausgelöst wurden. Andererseits haben diese induzierten Beben möglicherweise den
Untergrund entspannt und damit ein viel grö ß eres Erdbeben verhindert, vergleichbar
mit dem des Lukastags (dem 18. Oktober) 1356, das Basel völlig zerstörte.
Neben der oberl ächennahen Nutzung des Baugrunds als Wärme- und Kältespeicher
eröf net die Nutzung der Erdwärme bedeutende Perspektiven einer nachhaltigen
Energieversorgung. Da etwa 99% der Erdmasse hei ß er als 1000 Grad sind und nur
0.1% kälter als 100 Grad, lässt sich ein erheblicher Bedarf der Energieversorgung ü ber
Geothermie decken. Die Verfahren der Geothermie sind unabhängig von Sonne und
Wind und liefern kontinuierlich Wärme und Strom.
Doch auch die Hinterlassenschat en des Industriezeitalters, in dem Ressourcen
verbraucht, Naturl ächen zerstört und gro ß e Mengen von Schadstof en freigesetzt
wurden, eröf nen heute Möglichkeiten der Energie- und Wärmegewinnung. Im
Ruhrgebiet gehört die Wasserhaltung der aufgegebenen Bergwerke zu den so
genannten Ewigkeitsaufgaben . Das Grubenwasser ist abzupumpen, um unkontrollierte
Bergsenkungen zu verhindern und das Grundwasser des Deckgebirges vor
salz- und eisenhaltigem Grubenwasser zu sch ü tzen. Aus diesem Grund pumpt
das Steinkohleunternehmen RAG jedes Jahr etwa 100 Millionen m 3 aus bis zu
1000 m Tiefe ab. Das Grubenwasser hat jedoch eine Temperatur von bis zu 50 Grad
und eignet sich daher f ü r eine thermische Nutzung. Mit Wärmepumpen kann das
Temperaturniveau soweit angehoben werden, dass Gebäude und Stadtteile versorgt
und gleichzeitig CO 2 eingespart werden kann. Die Stadtwerke Bochum haben bereits
Abb. 13.28 Der Lageplan von Mont Cenis mit der ursprünglichen Zechenbebauung, den ausgasenden
Schächten und der Neubebauung (aus Genske 2003).
 
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