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die Schadstofe, insbesondere Metalle, aber auch organische Schadstofe und sogar
Radionuklide, akkumulieren können. Das Verfahren eignet sich besonders bei einer
gro ß lächige Kontamination der oberen Bodenschichten.
Schlie ß lich ist es noch möglich, einen Hot Spot zu
immobilisieren oder zu
isolieren.
Eine Immobilisierung ist mit Injektionen möglich (Abb. 13.13). Die Wahl des Injektions-
gutes ist abhängig vom Boden und von der Art der Kontamination. In grobkörnigen
Böden f ü llt das Injektionsgut die Porenräume aus und bindet so den Schadstof. In
feinkörnigen Böden wird das Injektionsgut mit dem Boden unter hohem Druck
vermischt. Von Vorteil bei den Injektionsverfahren sind der geringe Zeitaufwand,
die geringen Kosten und die Möglichkeit, auch unter Bauwerken und während des
Baubetriebs Schadstofquellen zu immobilisieren. Auch gekl ü tetes Gebirge lässt sich
injizieren. Während der Injektionsarbeiten kommt es zu keinem Kontakt mit den
Schadstofen. Injektionen sind kosteng ü nstig und lassen sich mit vergleichsweise
geringem Ressourcenaufwand durchf ü hren. Der Injektionserfolg lässt sich leicht mit
Beobachtungsbohrungen kontrollieren. Der Injektionskörper kann allerdings den
nat ü rlichen Grundwasserstrom stören. Während der Injektionsma ß nahmen kön-
nen Schadstofe mobilisiert werden. Langzeiterfahrungen mit der Beständigkeit des
Injektionsgutes bestehen kaum.
Bei besonders brisanten Hot Spots wie zum Beispiel einer radioaktiven Konta-
mination wurden auch Verfahren der Vitriizierung (Verglasung) angewendet (Abb.
13.14). Dabei wird zwischen zwei Elektroden eine Spannung erzeugt, die den Boden
auf bis zu 2000 ° C erhitzt. Bei der dabei stattindenden Verglasung des Bodens nimmt
sein Volumen ab und es kommt an der Oberläche zu einer Senkung. Gleichzeitig
werden Gase frei, die an der Oberläche mit einer Glocke abgesaugt werden m ü ssen.
Das Verfahren ist extrem energieaufwendig und wird nur in Ausnahmefällen
angewendet.
Eine weitere Möglichkeit ist die Isolierung eines Hot Spots mit vertikalen Barrieren
(cut-of walls) (Abb. 13.15). Inzwischen gibt es eine Vielzahl von Techniken zu Schaf-
fung vertikaler Barrieren wie Schlitzwände oder Schmalwände. Die Barriere bindet
in eine schwer durchlässige Schicht ein (einen Aquitard), damit die Schadstofe
nicht unter der Barriere entweichen können. Liegt eine solche Schicht nicht vor, lässt
sich auch mit Injektionen eine Sohle bilden. Innerhalb des isolierten Bereichs wird
Grundwasser abgepumpt, so dass der innere Grundwasserspiegel immer tiefer liegt als
der äu ß ere. Damit wird vermieden, dass kontaminiertes Grundwasser durch eventuelle
Schadstellen in der Barriere entweichen können. Das abgepumpte Grundwasser wird
gereinigt und entsorgt.
Vertikale Barrieren lassen sich in allen Bodenarten einrichten. Selbst im Fels kann
durch Injektionen eine Barriere geschafen werden. Die Methode wurde schon ot
erfolgreich angewendet. Während der Arbeiten kommt es zu keinem Kontakt mit den
Schadstofen. Die Abdichtung lässt sich in vergleichsweise kurzer Zeit realisieren. Eine
Neubebauung des abgegrenzten Bereichs ist meist jedoch aufgrund der Gasemissionen
aus der Altlast nicht möglich. Weiterhin behindern die Barrieren den nat ü rlichen
Grundwasserstrom. An der Luv-Seite kommt es zu einem Grundwasseranstieg, an der
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