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hoben, also dauerhat entfernt und entsorgt. Bei Schadstofen ergeben sich weitere
Möglichkeiten. Zunächst muss allerdings festgestellt werden, ob eine Altlast im engeren
Sinne vorliegt. Nach dem Bundesbodenschutz-Gesetz (BBodSchG) unterscheidet
man:
den Vorsorgewert , der die Schadstokonzentration im Boden angibt, bei der eine
schädliche Bodenveränderung besteht
den Pr ü fwert , der die Schadstokonzentration angibt, bei der eine Pr ü fung (d. h.
eine Detailuntersuchung) durchzuf ü hren ist und
den Ma ß nahmenwert , der die Schadstokonzentration angibt, bei der von einer
schädlichen Bodenverunreinigung oder Altlast auszugehen ist.
Im letzteren Fall sind Sanierungs-, Schutz- und Beschränkungsma ß nahmen erforder-
lich.
Bei der Behandlung von Altlasten unterscheidet man grundsätzlich zwischen
der Extraktion (Entfernung der Schadstofquelle) und Schutz- bzw. Be schrän kungs-
ma ß nahmen (Sicherung zur Verhinderung der Schadstofausbreitung). Extrahierter,
belasteter Boden kann vor Ort oder on site behandelt oder of site entsorgt oder
gereinigt werden. Neben dem direkten Eingrif in den Boden gibt es auch in-situ -
Verfahren, die den nat ü rlichen Bodenaubau nicht zerstören.
Ein gutes Beispiel f ü r die Extraktion von Schadstofquellen (Hot Spots) ist die
Wiedernutzbarmachung der Montanbrache Prosper III in Bottrop (Ruhrgebiet) (Abb.
13.2). Die Zeche wurde Ende des 19. Jahrhunderts gegr ü ndet und nach Herzog von
Arenberg, Prosper Ludwig von Arenberg, benannt. Infolge der Kohle- und Stahlkrise
wurde die Steinkohleförderung in den 1980er Jahren eingestellt. Es entstand eine
29 ha gro ß e Brachläche mitten in Bottrop. Aufgrund der g ü nstigen Lage und der guten
Verkehrsanbindung (A2, A42) entschloss man sich, die Brachläche im Rahmen der
Internationalen Bauausstellung IBA Emscher Park zu einem Wohn- und Gewerbegebiet
zu entwickeln. Dazu wurden die stark kontaminierten Bereiche ausgehoben und
noch auf dem Gelände ( on site ) deponiert (Abb. 13.3). Damit wurde vermieden,
dass Schadstofe die Entwicklungsläche verlassen und woanders Altlastenprobleme
verursachen können. Die Deponie wurde mit einer Oberlächenabdichtung versiegelt,
so dass keine Schadstofe ü ber das Sickerwasser in das Grundwasser gelangen können.
Der H ü gel wurde begr ü nt und in eine Park- und Rasenläche umgestaltet.
Anstelle einer Deponierung kann der kontaminierte Aushub auch gereinigt werden.
Eine Möglichkeit ist die Bodenwäsche (Abb. 13.4), bei der kontaminierter Boden
mit Wasser und Reinigungsmitteln (Tenside) gemischt und gesäubert wird. Diese
Methode eignet sich f ü r wasserlösliche Schadstofe und wurde zum Beispiel nach dem
Abb. 13.2 Extraktion eines Hot
Spots (schematisch). F Funda-
mente, K Kontamination.
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