Geology Reference
In-Depth Information
die Verschlei ß festigkeit (Abrieb der Mei ß el)
die Löslichkeit und Verkarstung des Gebirges
sowie weitere projektbezogen festzulegende Kennwerte.
Die planerischen Vorgaben leiten sich aus der Funktion des geplanten Untertagebau-
werkes ab und bestimmen seine Ma ß e, sein Volumen und seine Erstreckung. So sind
f ü r Eisenbahntunnel oder Stra ß entunnel bestimmte Proile vorgegeben. Druckstollen
erfordern einen speziellen Ausbau. Zivilschutzanlagen werden auf zusätzliche Belas-
tungen bemessen. Endlager stellen spezielle Anforderungen an die Durchlässigkeit
des Ausbaus und des umgebenden Gebirges.
12.5.3 Entwurfsmethoden
Nach der Klärung der geologischen, geotechnischen und planerischen Vorgaben wird
das Untertagebauwerk entworfen. Dabei lassen sich grundsätzlich drei Entwurfsme-
thoden unterscheiden (Bieniawski 1984):
der empirische Entwurf
der auf Beobachtungen beruhende Entwurf
der von Modellen ausgehende Entwurf.
In der Entwurfspraxis werden diese verschiedenen Ansätze in der Regel kombiniert.
Der empirische Entwurf
Beim empirischen Entwurf werden die Erfahrungen aus Untertagebauprojekten ge-
nutzt, um das neue Bauwerk zu entwerfen. Diese Vorgehensweise hat eine lange Tra-
dition und wird ständig weiter entwickelt. Folgende empirische Methoden lassen sich
unterscheiden:
die Laufer-Pacher-Klassen
Deere's Rock Quality Designation (RQD)
das Rock Structure Rating (RSR)
das Rock Mass Rating (RMR)
das Q -System
gebirgsspeziische projektbezogene Klassen.
Laufer (1958) assoziierte die Zeit, in der ein ausgebrochener Gebirgshohlraum ohne
Sicherungsma ß nahmen stabile bleibt (Stehzeit) mit der maximalen Breite des Hohl-
raums (St ü tzweite) und leitete daraus die notwendigen Sicherungsma ß nahmen ab. Die
Methodik wurde von Pacher et al. (1974) weiterentwickelt. Als Laufer-Pacher-Klassen
erwiesen sich viele Jahrzehnte als praktikabel.
Deere schlug 1964 eine Indexzahl zur Beschreibung der Felsqualität vor, die Rock
Quality Designation (RQD) . Sie beschreibt den prozentualen Anteil der Kernst ü cklän-
gen >10 cm einer Kernbohrung pro Gesamtlänge der betrachteten Bohrstrecke (Ka-
pitel 7). Der RQD -Wert wurde auch als n ü tzlich bei der Planung von Untertagebau-
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