Geology Reference
In-Depth Information
unter Wasser abgesenkt werden. Sie eignen sich somit besonders als Fundamente von
Br
ü
cken wie der Brooklyn-Bridge in New York oder auch als Gr
ü
ndung f
ü
r schwe-
re Ofshore-Konstruktionen. Inzwischen lassen sich auch ganze Tunnelsegmente als
Caisson absenken und nachträglich verbinden.
12.5 Bauen unter Tage
12.5.1 Überblick
Bauen unter Tage ist eng verkn
ü
pt mit der Geschichte des Bergbaus, die bereits Jahr-
tausende vor unserer Zeitrechnung begann. Plinius der Ältere widmete in seiner
Na-
turalis historia
(ca. 77 n. Chr.) f
ü
nf Bände den Erzen und dem Bergbau. In der fr
ü
hen
Neuzeit legte Gregorius Agricola mit seinem zwölbändige Hauptwerk
De re metallica
libri
das wissenschatlich Fundament des modernen Bergbaus.
Mit der Industrialisierung gewann der Tunnelbau eine enorme Bedeutung. Men-
schen und G
ü
ter mussten schnell und eizient transportiert werden. In London wur-
de 1843 mit dem hemse-Tunnel zum ersten Mal ein Fluss unterquert. Aubauend
auf die Erfahrungen mit dem Mont-Cenis-Eisenbahntunnel zwischen Frankreich und
Italien wurden Ende des 19. Jahrhunderts in den Alpen Gro
ß
projekte wie der St.-Gott-
hard-Tunnel (15 km) oder der Simplon-Tunnel (20 km) verwirklicht. Seit 1994 unter-
quert der 50 km lange Euro-Tunnel den Ärmelkanal. Bereits seit 1988 verbindet der
54 km lange Saikan-Tunnel die japanische Insel Hokkaido mit der Hauptinsel Honshu.
Der neue Gotthard-Basistunnel ist 57 km lang.
Abb. 12.37
Einteilung der Untertagebauwerke (Angaben zu den Querschnittsgrößen nach Grimscheid
2013).