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le Pfahlgruppen bilden, die ein eigenes Trag- und Setzungsverhalten aufweisen. Wird
neben einer bestehenden Pfahlgr ü ndung ein Bauwerk errichtet, dann belasten die
Baugrundspannungen infolge des Neubaus die Pfähle zusätzlich (Abb. 12.34). Da ins-
besondere die dem Neubau benachbarten Pfähle betrofen sind, kann die durch die
zusätzlichen Baugrundspannungen verursachte negative Mantelreibung zu einer un-
gleichmä ß ige Setzung des Altbaus f ü hren. Eine negative Mantelreibung tritt ebenfalls
auf, wenn der Boden auf nat ü rliche Weise konsolidiert oder wenn der Grundwasser-
spiegel abgesenkt und somit der Boden zusätzlich belastet wird.
Pfähle eignen sich auch, um Bauwerke auf quellfähigem Untergrund (Tone, Gips)
zu errichten (Abb. 12.35). Zum einen leiten die Pfähle die Bauwerkslasten in tragfähi-
ge Horizonte, zum anderen ist es möglich, einen Hohlraum zwischen den Pfahlköpfen
und der Gr ü ndungsplatte auszusparen, in dem der quellfähige Untergrund aufsteigen
kann, ohne das Bauwerk zu beschädigen. Dabei werden die Pfähle wegen der Man-
telreibung des quellenden Baugrunds unter Umständen auf Zug beansprucht. Beton-
pfähle m ü ssen daher armiert werden.
Eine weitere, aufwendigere Variante der Tiefgr ü ndung ist die Senkkasten- oder Cais-
songr ü ndung (Abb.12.36). Das Verfahren wurde bereits Mitte des 19. Jahrhunderts in
Frankreich im Bergbau eingesetzt und wurde alsbald von anderen Ländern ü bernom-
men. Der Caisson ist ein oben geschlossener Kasten, dessen Wände sich nach unten
zu Schneiden verj ü ngen. In der Arbeitskammer wird der Boden ausgehoben, so dass
es im Bereich der Schneiden zu kontrollierten Grundbr ü chen kommt. Auf diese Wei-
se senkt sich der Caisson allmählich in den Boden. Sobald der Grundwasserspiegel
erreicht ist, muss unter Drucklut gearbeitet werden, um das eindringende Grundwas-
ser zur ü ckzudrängen. Dies macht die Anlage von Personen- und Materialschleusen
Abb. 12.34 Negative Mantelreibung.
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