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werden. Bohrhindernisse wie Findlinge oder Fundamente lassen sich durchbohren.
Ein Modell f
ü
r die Tragfähigkeit eines Pfahles lässt sich durch Freischneiden und
Bilanzierung der Kräte leicht herleiten (Abb. 12.33). Danach trägt der Pfahl
ü
ber
den
Spitzendruck
R
b
[kN] an der Pfahlspitze
und die
Mantelreibung
R
s
[kN], die sich entlang des Pfahlmantels aubaut.
F
ü
r den Pfahlwiderstand gilt somit
mit
q
b
[kN/m
2
] als Pfahlspitzendruck,
A
b
[m
2
] als Pfahlfu
ß
läche,
q
si
[kN/m
2
] als Man-
telreibung in der Schicht
i
und
A
si
[m
2
] als Pfahlmantelläche in der Schicht
i
. Die cha-
rakteristischen Werte f
ü
r den Spitzendruck und f
ü
r die Mantelreibung sind abhängig
von der Bodenart. Erfahrungswerte sind in den einschlägigen Normenwerken angege-
ben. Weiterhin erlauben Probebelastungen R
ü
ckschl
ü
sse auf die örtliche Tragfähigkeit
des Baugrunds.
Die Herstellung des Pfahles und das Einbringen in den Baugrund beeinlussen den
aktivierbaren Spitzendruck und die mögliche Mantelreibung. Eine Fu
ß
verbreiterung
durch „Ausstampfen“ erhöht zum Beispiel den aufnehmbaren Spitzendruck erheblich.
Eine raue Ausbildung der Pfahlwand, wie zum Beispiel bei einem Ortbetonramm-
pfahl, steigert die aktivierbare Mantelreibung. Bestimmte Pfähle tragen nur
ü
ber den
Spitzendruck oder nur
ü
ber die Mantelreibung.
Die Gebrauchstauglichkeit einer Pfahlgr
ü
ndung wird gewährleistet, indem ihre
Setzung gering gehalten wird. Auch hierzu geben die verschiedenen Normen- und
Regelwerke Erfahrungswerte an. Zu beachten ist, dass nahe zusammenstehende Pfäh-
Abb. 12.33
Pfahl, Krateck.