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geweich sein und mit anderen Gr ü ndungskonstruktionen wie zum Beispiel Pfählen
kombiniert werden.
Bei einer Tiefgr ü ndung werden die Bauwerkslasten ü ber Pfähle in den Baugrund
geleitet. Dabei werden grundsätzlich zwei Arten der Herstellung unterschieden (Abb.
12.32):
Der Fertigpfahl wird vorgefertigt angeliefert und in den Boden gerammt, ger ü t-
telt, gesp ü lt oder in ein vorbereitetes Bohrloch gesetzt. Holzpfähle wurden bereits in
der Antike verwendet, um Bauwerke auf nachgiebigem Baugrund zu errichtet. Viele
historische Gebäude in K ü stenstädten wie Venedig oder Rotterdam wurden auf Holz -
pfählen errichtet. Inzwischen werden auch Stahl- und Stahlbetonpfähle verwendet,
die vorgefertigt und in gew ü nschter Länge angeliefert werden. Rammhindernisse
können jedoch zu erheblichen Problemen f ü hren, wie auch wechselnde Baugrundbe-
dingungen, die vor Ort eine Anpassung der Länge nötig machen.
Der Ortpfahl wird vor Ort beim Einbringen in den Boden hergestellt. Zur Herstel-
lung eines Bohrpfahls wird zum Beispiel ein Bohrloch geschafen, armiert und beto-
niert, wobei das Bohrrohr während der Betonierung gezogen wird. Beim Ortbeton-
rammpfahl wird dagegen ein Vortreibrohr mit einer speziellen Technik in den Boden
gerammt und dann bei gleichzeitiger Betonierung gezogen, wobei der Beton stän-
dig verdichtet wird. Beim Schneckenbohrpfahl wird das Pfahlloch mit einem Hohl-
kern-Schneckenbohrer vorgebohrt und während des Ziehens durch den Hohlkern
betoniert. Mit Hochdruck-Injektionslanzen lassen sich Injektionspfähle aus einen Ge-
misch von Injektionsmittel und Boden herstellen (Jet Grouting oder Soilcrete-Verfah-
ren). Ortpfähle haben den Vorteil, dass sie an die jeweiligen Baugrundbedingungen
direkt und vor Ort angepasst werden können. So kann die auf Grundlage der Vorun-
tersuchungen angenommene Länge des Pfahls noch während des Bohrens verändert
Abb. 12.32 Pfahltypen.
 
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