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Abb. 12.24 Einige mögliche Versagensmechanismen im Gebirge.
der Kl ü tigkeit des Gebirges, dem RQD-Wert und der einaxialen Druckfestigkeit des
intakten Gesteins angegeben. Danach können die zulässigen Bodenpressungen sehr
hoch sein und die Festigkeit von Beton sogar ü berschreiten. Auf die Kinematik eines
möglichen Versagens wird jedoch kaum eingegangen.
Genau hier liegt der Schl ü ssel f ü r Standsicherheitsuntersuchungen im Gebirge. Im
Gegensatz zu Böden können sich im Gebirge Bruchfugen kaum frei ausbilden. Sie
orientieren sich am vorliegenden Trennlächengef ü ge und an Schwächezonen wie Stö-
rungen und Verwitterungsbereichen (Abb. 12.24). Da die geologischen Rahmenbedin-
gungen f ü r jedes Projektgebiet einzigartig sind, lassen sich standardisierte Nachweis-
verfahren kaum entwickeln. Programmierte Lösungsvorgaben spiegeln ot nur eine
scheinbare Wirklichkeit wider, die selten den tatsächlichen Verhältnissen entspricht.
Bei Gr ü ndungen im Gebirge liefert die ingenieurgeologische Erkundung den wich-
tigsten Beitrag bei der Vorhersage möglicher Versagensmechanismen. Auf der Grund-
lage der Kartierung lassen sich mechanisch schl ü ssige Versagensmodelle entwickeln,
indem das System freigeschnitten und die Kräte im Krateck bilanziert werden.
Gleiten
Bei besonders lacher Neigung kann es anstelle eines Grundbruchs zum Gleiten des
Fundaments kommen. Der Grenzzustand f ü r diesen einfacheren Versagensmecha-
nismus lässt sich durch Freischneiden und Krätebilanzierung leicht herleiten (Abb.
12.25). Danach darf die parallel der Sohlläche angreifende Beanspruchung H nicht
grö ß er sein als der Scherwiderstand entlang der Sohlläche infolge Reibung und
Kohäsion und dem Erdwiderstand an der Stirnseite des Fundaments. F ü r den Grenz-
zustand gilt somit
In der Praxis hat es sich jedoch gezeigt, dass die Kohäsion in der Sohle während der
Bauma ß nahme meist verloren geht. Weiterhin wirkt möglicherweise ein kleinerer
Reibungswinkel, insbesondere bei glatter Fundamentsohle. Au ß erdem bedarf der Erd-
widerstand bis zu seiner vollständigen Aktivierung eines gro ß en Verformungswegs,
was die Gebrauchstauglichkeit des Bauwerks in Frage stellen w ü rde. Ot wird daher
 
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