Geology Reference
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Chloridkarstes unterhalb des Buntsandsteins gebildet und im Neogen und im Pleisto-
zän das mehrere 100 m mächtige Deckgebirge steil durchschlagen haben (Prinz 2011).
Die Tunnel wurden wie untertägige Br ü cken konstruiert, um die nachgiebige F ü llung
der Einbruchsschlote zu ü berspannen, was zu erheblichen Mehrkosten f ü hrte.
Im Randbereich eines regulären Senkungstrogs werden Bauwerke Dehnungen,
Stauchungen und Kr ü mmungen ausgesetzt. Durch konstruktive Ma ß nahmen lassen
sich die daraus entstehenden Schäden vermindern. Grundsätzlich unterscheidet man
zwei Strategien:
Steife Bauwerke bleiben in ihrer Form erhalten, wiederstehen also den Beanspru-
chungen aus Dehnungen, Stauchungen und Kr ü mmungen. Beanspruchungen aus
Dehnungen können durch horizontale Bewegungsfugen im Fundamentbereich ge-
mildert werden. Um Stauchungen abzudämpfen, sind im Bauwerk entsprechende
Bewegungsfugen zu ber ü cksichtigen und Polsterschichten im vertikalen Kontakt-
bereich Bauwerk/Boden einzuf ü gen (zum Beispiel Torfe, Schlackewollen, Schaum-
stofe etc.). Auch die Anlage von Gräben, die das Bauwerk umfassen und bis zur
Tiefe der Fundamente reichen, hat sich bewährt.
Schlafe Bauwerke sind so bemessen, dass sie die Dehnungen und Stauchungen des
Untergrundes zerstörungsfrei ü bernehmen. Die zu erwartenden Deformationen
sind bei der Nutzung des Bauwerks zu ber ü cksichtigen.
Neben den im Randbereich des Senkungstrogs zu erwartenden Dehnungen und Stau-
chungen kommt es zur Schiefstellung schlanker Bauwerke. Mit hydraulischen Pressen
lassen sich die Fundamente gegebenenfalls nachrichten. Auch Injektionen zur partiel-
len Anhebung und Ausrichtung des Bauwerks sind möglich.
Weiterführende Literatur
Harnischmacher S (2012) Bergsenkungen im Ruhrgebiet: Ausmaß und Bilanzierung
anthropogeomorphologischer Reliefveränderungen. Leipzig: Deutsche Akademie für
Landeskunde, 176 S
Kratzsch H (2008) Bergschadenkunde. Deutscher Markscheider-Verein, 930 S
Neukirchen F, Ries G (2014) Die Welt der Rohstofe: Lagerstätten, Förderung und
wirtschatliche Aspekte. Springer Spektrum, 368 S
Placek D (2009) Gründungen in Bergbaugebieten. Grundbautaschenbuch Teil III.
Ernst & Sohn, Berlin
Übungen
11-1
Welche Hinweise im Gelände zeugen von untertägigen Hohlräumen?
11-2
Welches Gestein verkarstet bei gleichen hydrogeologischen Bedingungen
am schnellsten: Gips, Steinsalz oder Kalkstein?
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