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Diese Vorgänge können unabhängig voneinander ablaufen oder sich ü berlagern und
komplementär bedingen.
Zur mechanischen Verwitterung zählen die Temperaturverwitterung (die Spaltung
von Gestein infolge von Temperaturschwankungen), die Salzverwitterung (die Auf-
weitung von Gesteinsporen durch kristallisierende, vom Gestein aufgesaugte Lösun-
gen) und die Frostverwitterung (die Aufweitung von Gebirgsfugen durch gefrierendes
Wasser). Es liegt auf der Hand, dass Art und Intensität der Verwitterung wesentlich
vom Klima abhängen. Die Wirkung der Verwitterung an der Erdoberläche zeigen an-
schaulich die Abbildungen 2.22 und 2.23. Die mechanische Verwitterung kann einige
Meter tief in das Gebirge reichen.
Zur chemischen Verwitterung zählen die Lösungsverwitterung (die Lösung von
Anhydrit, Gips und Steinsalz im Kontakt mit Wasser), die Kohlensäureverwitterung
(die Lösung von Kalkstein und Dolomit im Kontakt mit CO 2 -haltigem Wasser), die
hydrolytische Verwitterung (die Umwandlung von Silikaten wie Feldspat in Tonmi-
nerale) und die Oxidationsverwitterung (die Oxidation von Metallen im Kontakt mit
Sauerstof ). Dar ü ber hinaus f ü hren CO 2 und SO 2 als Folge der Lutverschmutzung zur
Rauchgasverwitterung (der Zersetzung von Gesteinen durch belastetes Regenwasser,
insbesondere in den Städten, Abb. 2.24). Die Intensität der chemischen Verwitterung
hängt wesentlich vom Vorhandensein von Wasser ab. Sie kann wesentlich tiefer als die
mechanische Verwitterung in den Untergrund reichen.
Zur biologischen Verwitterung zählt die durch Planzen und Tiere verursachte che-
mische und mechanische Beanspruchung von Gesteinen, wie die Zersetzung durch
die Huminsäure absterbender Planzen und die Aufweitung von Gebirgsfugen durch
ihr Wurzelwerk sowie die Korrosion von Gesteinen durch H + -Ionen-abscheidende Al-
gen, Flechten und Moose.
Das durch die Verwitterung zerkleinerte und zersetzte Gesteinsmaterial bleibt ent-
weder an der Stätte seiner Bildung liegen oder es wird durch Wasser, Wind und Eis
abgetragen. Die Abtragung ist abhängig von den klimatischen Bedingungen und f ü hrt
Abb. 2.22 Freigewitterte Bänke in Andalusien (Spanien).
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