Geology Reference
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tikal weiter wachsen. Eine plötzliche Geländeneigung wird durch einen Knick, eine
allmähliche durch einen bananenförmigen Wuchs dokumentiert. Dies erlaubt eine
ungefähre Datierung des Beginns der Bergsenkung und ihrer zeitlichen Entwick-
lung. In Bergbaugebiete weisen zudem schadstotolerante Planzen auf ehemalige
Tagesanlagen und Halden.
Bodenansprache: Bodenproben werden entnommen, um die Bodenart zu bestim-
men und gegebenenfalls Hinweise auf Altbergbau (Kontaminationen) zu sammeln.
Falls erforderlich werden ebenfalls die Festigkeits- und Verformungseigenschaten
abgeschätzt. Sch ü rfe werden angelegt, um die Böden unterhalb der oberen Boden-
schichten und eventuell den Übergangsbereich zum Festgestein zu erkunden sowie
Bodenproben zu nehmen. Auch Hinweise auf eine Veränderung des Grundwasser-
spiegels sind zu dokumentieren.
Gebirgsansprache: Das anstehende Gebirge wird stratigraisch und petrograisch
angesprochen. Das Trennlächengef ü ge wird aufgenommen und in der Lagenkugel
dargestellt. Besondere Beachtung verdienen Trennlächen und Störungszonen, die
Bergsenkungen beg ü nstigen könnten.
Hydrogeologische Ansprache: Neben der Abschätzung der Durchlässigkeiten der
Böden und des anstehenden Festgesteins werden wasserf ü hrende Horizonte, Was-
serläufe und Quellen kartiert. Weiterhin sind durch Staunässe gekennzeichnete
Zonen, T ü mpel und Senkungsseen zu dokumentieren. In Bergbauzonen verdienen
dar ü ber hinaus die Austritte von Grubenwässern besondere Aufmerksamkeit, die
häuig kontaminiert und sauer sind (Acid Mine Drainage) . Weiterhin ist eine mög-
liche Veränderung des Grundwasserspiegels in bestehenden Brunnen zu pr ü fen.
Anthropogene Ansprache: Stra ß en und Wege, Zäune und Mauern, Brunnen und
Masten werden bei Bergsenkungen versetzt und verkippt. Kanäle brechen, Leitun-
gen rei ß en und in Bauwerken zeigen sich Risse. All diese Beobachtungen sind zu
dokumentieren und in der Karte festzuhalten.
Bergmännische Ansprache: Zugängliche Hohlräume werden begangen und ver-
messen, sofern sie nicht einsturzgefährdet sind. Die Begehung von Hohlräumen
ist ordnungsgemä ß anzumelden. Hohlräume d ü rfen nur mit bergmännischer Aus-
r ü stung und nur in Begleitung eines erfahrenen Bergmanns (in Karsthöhlen eines
Speläologen) begangen werden. Zu der ü blichen Ausr ü stung zählen neben dem
schlagwettersicheren Geleucht auch ein Sauerstofwarngerät und geeignete Kom-
munikationsmittel.
Aubauend auf den Voruntersuchungen und der ingenieurgeologischen Geländearbeit
werden im Rahmen der Hauptuntersuchungen die geologischen Verhältnisse präzi-
siert. Die Lage von Hohlräumen wird geortet. Da in den meisten Fällen die Hohl-
räume nicht oder nur bedingt begangen werden können, eignen sich besonders Auf-
schlussbohrungen (direkte Erkundung) und geophysikalische Verfahren (indirekte
Erkundung). Weitere Erkundungsma ß nahmen wurden bereits im Kapitel 7 vorgestellt.
In Bergbaugebieten stellt dar ü ber hinaus die Ortung von Schächten ein besonderes
Problem dar, denn sie sind mit wenigen Metern Durchmesser vergleichsweise kleine
Suchziele. Auf freiem Feld verraten sie sich im Winter durch Wärmeanomalien, die
sich auf Infrarot-Aufnahmen zeigen und sich auch im Gelände durch das schnellere
Abschmelzen der Schneebedeckung bemerkbar machen. Da Schächte in den meisten
Fällen ausgasen, können sie mit einem Raster von (relativ kosteng ü nstigen) Boden-
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