Geology Reference
In-Depth Information
Die Vorauswertung des Geländes auf der Grundlage des verf ü gbaren Kartenwerks,
insbesondere der topograi schen, historischen, geologischen und hydrogeologi-
schen Karten. Aus diesen Karten lässt sich zum Beispiel erkennen, wo verkarstungs-
fähiges Gestein ansteht und wo Bergbau umgegangen ist oder aufgrund abbaubarer
Rohstof e umgegangen sein könnte. Sie geben auch Hinweise auf die Förderung
von Wasser, Erdöl oder Erdgas.
Die Auswertung von Lut bildern. Aus dem Vergleich von aktuellen Aufnahmen mit
alten Lut bildern lassen sich Veränderungen im Relief rekonstruieren. Mit einer
stereoskopischen Auswertung von Lut bildpaaren kann die Deformation des Ge-
ländes bestimmt werden. Neben den deutlich erkennbaren Bergsenkungen (Sen-
kungströge, Tagesbr ü che) lassen sich auch beginnende Senkungszonen kartieren
(Vernässungszonen, Wuchsstörungen bei Bäumen, Risse etc.). Problembereiche
werden geortet, um sie dann im Gelände näher zu untersuchen. Auch die Auswer-
tung von Satellitenaufnahmen ermöglicht eine Zonierung von Bergsenkungsgebie-
ten.
Dar ü ber hinaus ist in Bergbaugebieten das bergmännische Risswerk auszuwerten.
Die Einsichtnahme ist bei den zuständigen Bergämtern zu beantragen. Bei der
Sichtung des Kartenmaterials ist die gesamte Entwicklung des Bergwerks zu erfas-
sen, von den ersten Anfängen bis zur Aufgabe. Grubengebäude haben in der Regel
mehrere Sohlen, die sich ü berlagern und die mit Schächten verbunden sind. Es ist
daher wichtig, die Logik der Entwicklung des Grubengebäudes zu verstehen und
sich ü ber die Funktion der einzelnen Grubenelemente im Klaren zu sein. Die Sys-
tematik der (ehemaligen) Massenströme ist zu verstehen und das Gesamtvolumen
des ausgeräumten Materials (Rohstof und Nebengestein) ist abzuschätzen. Neben
dem eigentlichen Risswerk sind auch die Grubenb ü cher einzusehen, in denen die
Geschichte des Bergwerks dokumentiert ist und Statistiken zu den Mengen des
abgebauten Materials aufgef ü hrt sind. Stehen Rohstof e oberl ächennah an oder
streichen entsprechende Schichten an der Oberl äche aus, ist zusätzlich auf nicht
dokumentierten, alten und historischen Bergbau zu achten.
Im Rahmen der ingenieurgeologischen Feldarbeit wird das Gelände auf direkte und
indirekte Hinweise zu Bergsenkungen untersucht und gezielt beprobt, um Aufschluss
ü ber den Aub au, die Festigkeit und die Verformbarkeit des Untergrundes zu erhalten:
Geomorphologische Ansprache: Die vorliegenden Landformen werden kartiert
und mit den geologischen Vorgaben verglichen, um Unregelmä ß igkeiten zu iden-
tii zieren und Bergsenkungen zu erkennen. In Verkarstungszonen ist die bereits
erwähnte Karstmorphologie aufzunehmen. Bei der direkten Erkundung von Ta-
gesbruchbereichen m ü ssen Vorsichtsma ß nahmen getrof en werden. Da das Gebir-
ge jederzeit nachbrechen kann, ist das Erkundungsteam entsprechend zu sichern.
Biologische Ansprache: Neben den bodenkennzeichnenden Pl anzen werden in
erster Linie grundwasserkennzeichnende und reliek ennzeichnende Pl anzen
kartiert. Wie im Kapitel 6 beschrieben, zeigen bestimmte Pl anzen Staunässe und
somit eine mögliche Veränderung des Grundwasserspiegels an. Andere Pl anzen
sterben bei steigendem Grundwasser ab. Entlang von Verwerfungen reihen sich
Wasser liebende Pl anzen und zeichnen somit die Verwerfungszone nach. Bäume
dokumentieren die Bewegung des Reliefs, indem sie nach einer Schiefstellung ver-
Search WWH ::




Custom Search