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Abb. 11.16 Bergsenkungen
über einem Gips-Örterbau im
Rheinischen Schiefergebirge. Die
Schiefstellung der Bäume zeigt
die Bodenbewegung an.
serven und möglichen Bergsenkungen abzugeben. Das Gelände ü ber dem Abbau ist
nicht mehr bebaubar.
Dar ü ber hinaus können die Firste der Hohlräume ü ber die Zeit nachbrechen. Peu
à peu weiten sie sich zur Tagesoberl äche hin aus, bis das Deckgebirge schlie ß lich ein-
bricht. Tagesbr ü che sind kaum vorhersagbar, insbesondere wenn das Risswerk unvoll-
ständig oder sogar verloren gegangen ist. Auch ist nicht vorhersagbar, bis wann der
gesamte Abbau einst ü rzt und somit keine Bewegungen mehr zu erwarten sein werden.
Bell, Genske und Stacey (2000) beschreiben ein Beispiel aus Bury St. Edmunds,
Suf olk, England, wo bereits im 19. Jahrhundert untertägig Kreide abgebaut wurde.
Noch vor dem Ersten Weltkrieg wurde das Bergwerk geschlossen, alle Gebäude und
Installationen wurden abgebrochen. In den folgenden Jahren zeugten nur noch die
topograi schen Karten von 1886 und 1904 von einem Lut schacht, der alsbald in Ver-
gessenheit geriet und in späteren Plänen nicht mehr verzeichnet wurde. Ältere Ein-
wohner erinnerten zwar gelegentlich an die verlassene Grube, doch wurde dies nicht
weiter beachtet. Bis sich im Jahre 1955 ein Erdfall in einem Garten ereignete und einen
Mann 15 m in die Tiefe zog (Abb. 11.17).
Er wurde gerettet und der Tagesbruch wurde verf ü llt. Der Versuch, das Land vier
Jahre später an die Kommune zu verkaufen, schlug erwartungsgemä ß fehl. Es wurde
schlie ß lich von einem Bauunternehmer aufgekaut , der es seinerseits an eine Entwick-
lungsgesellschat verkaut e, die dort Reihenhäuser errichtete. Das Entwicklungsgebiet
Jacqueline Close war gut gelegen und attraktiv. Als sich ein potenzieller Käufer jedoch
bei der lokalen Bank um eine Hypothek bem ü hte, wurde diese ihm mit dem Hinweis
auf die alte Kreidegrube verwehrt. Alarmiert taten sich Anwohner zusammen und
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