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Senkung ist bedeutend, ein zweistöckiges Haus w ü rde nicht zum Vorschein kommen;
am Flächengehalt umfa ß t die Senkung ungefähr vier Morgen...”
Der Bericht beschreibt die Entstehung des Hackpf ü ler Sees am Nordkyhäu-
serrand (s.a. Völker 1997). Er schildert ein typisches Bergsenkungsphänomen (Abb.
11.1), bei dem gl ü cklicherweise niemand zu Schaden kam. Mitunter kommt es jedoch
zu dramatischen Ereignissen, die ein sofortiges Eingreifen erfordern (Abb. 11.2):
Im Fr ü hjahr 1992 fallen einem Steiger während seiner Schicht in einer untertägigen
Schiefergrube im Rheinischen Schiefergebirge ungewöhnliche Geräusche auf, die aus
einem vor Jahren aufgegebenen Abbaubereich hallen. Ofensichtlich handelt es sich
um das Nachfallen von Gestein. Der Steiger ist alarmiert, wurde doch das Gebiet ü ber
dem verlassenen Grubenbereich inzwischen bebaut. 30 m ü ber dem Abbau aus dem
er die Geräusche zu vernehmen meint, beindet sich ein Krankenhaus. Er informiert
das Ordnungsamt, das noch in der Nacht die Evakuierung anordnet. In den fr ü hen
Morgenstunden des folgenden Tags ist das gesamte Krankenhaus geräumt. Nur weni-
ge Stunden später bricht der Grubenbereich plötzlich ein. Der Tagesbruch zerstört das
Krankenhaus vollständig. Nur der Aufmerksamkeit des plichtbewussten Steigers ist
es zu verdanken, dass keine Opfer zu beklagen sind.
Warum gab im Juli 1890 am Nordkyhäuserrand der Boden nach? Hätte man die
Gefahr fr ü hzeitig erkennen können? Warum brach im Fr ü hjahr 1992 im Rheinischen
Schiefergebirge der Abbau ein? Wäre es möglich gewesen, den Untergrund zu stabi-
lisieren? Dieses Kapitel befasst sich mit Bergsenkungen, ihrer Erkundung und ihrer
Sicherung.
Es gibt eine gro ß e Vielfalt an Bergsenkungen . Entsprechend vielfältig sind auch die
Kriterien, nach denen sie unterschieden werden:
Abb. 11.1 So wie am gräflichen See im Juli 1890 brach auch im April 1993 an der Mooskammer (Land-
kreis Sangershausen) ein Erdfall ein. Ursache sind die unter etwa 15 m Auslaugungsresten liegenden
Zechsteinsulfate. Die unmittelbare Umgebung des Erdfallgeschehens ist mit fossilen und historischen
Erdfällen übersät (Foto: Reinhard Völker).
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