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dung der Böschung konsequent an die geologischen Vorgaben angepasst. Die gef ü -
gekundliche Auswertung zeigt einen potenziellen Gleitkörper an, der im unteren Teil
von der Schichtung und bergseitig von einer Kluttreppe aus Schichtung, Schieferung
und Kl ü tung begrenzt wird. Die gebirgskompatible Ausbildung des Böschungsproils
erlaubte die Sicherung der Böschung mit nur wenigen Ankern.
Abbildung 10.73 zeigt ein weiteres Beispiel f ü r die gebirgskompatible Ausbildung
einer Böschung (Genske 1992). Bei der Verbreiterung der BAB 1 bei Schwelm (Rhei-
nisches Schiefergebirge) wurde der Schwelmer Massenkalk (Devon) angeschnitten.
Der Einschnitt wurde gebirgsschonend an die geologischen Vorgaben und das Trenn-
lächengef ü ge angepasst und kommt so, bis auf wenige Felsnägel in verwitterten Berei-
chen, gänzlich ohne Anker aus.
Konstruktive Maßnahmen
Zu den konstruktiven Ma ß nahmen der Hangsicherung zählen Vernagelungen, Ver-
ankerungen und St ü tzbauwerke. Abbildung 10.74 veranschaulicht die Systematik der
Nägel und Anker. Nägel und Anker können im Boden und im Fels, temporär (zum
Beispiel bei Baugruben) oder permanent (zum Beispiel bei Stra ß enböschungen) ein-
gesetzt werden.
Nägel werden allein auf Schub beansprucht. Sie können kleinräumig und nur weni-
ge Meter lang eine Böschung ert ü chtigen oder gro ß räumig, zum Beispiel als Zement-
injektionen, einen ganzen Hang stabilisieren.
Anker werden in Bohrlöcher eingef ü hrt und nach verschiedenen Verfahren am
Bohrlochende ixiert. Danach werden sie gespannt, um so die Normalspannungen in
potenziellen Gleitlächen und somit deren Scherfestigkeit zu erhöhen. Die Krat ü ber-
tragung bei Ankern erfolgt durch eine Vermörtelung, Verpressung, Verkeilung oder
Verklebung. Die Orientierung der Anker hängt ab von der Orientierung der Gleit-
lächen. Bei räumlichen Gleitproblemen ergibt sich die g ü nstigste Ankerrichtung aus
dem Schmidtschen Netz.
Abb. 10.74 Systematik der Anker und Nägel.
 
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