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Weiterhin verhindern
Fangzäune
Steinschlag, indem sie die zu Tal gehenden Ver-
sturzmassen aufangen (Abb. 10.66). Fangzäune sind lexible Konstruktionen, die
ü
ber zehn Tonnen schwere Blöcke sicher abbremsen können.
Sicherheitszonen
und
Ausrollzonen
gewährleisten, dass Versturzmassen nicht un-
kontrolliert Schäden anrichten. Ein aufgesch
ü
ttetes, nicht verdichtetes Sandbett
kann als Dämpfungszone dienen und dem herabst
ü
rzenden Gebirgsbereich die
St
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rzenergie nehmen. Bermen eignen sich, um die Fallhöhe zu reduzieren. Abbil-
dung 10.67 zeigt, wie verschiedene Optionen der Steinschlagsicherung wirkungs-
voll kombiniert werden.
Um die Talfahrt von Murgängen zu verhindern wurden
Netz-Barrieren
entwickelt
(Abb. 10.68). Sie halten die gröberen Bestandteile zur
ü
ck und entwässern die Mure.
Ebenfalls wirkungsvoll sind horizontale Gitter, die in ähnlicher Weise die Mure
entwässern und dadurch ausbremsen.
Steinschlaggalerien
sind typische passive Schutzbauwerke (Abb. 10.69). Sie ver-
hindern weder Steinschlag noch Murgänge, lindern aber ihre Auswirkungen. In
ähnlicher Weise sch
ü
tzen bergseitige Wälle Stra
ß
en und Bauwerke vor Steinschlag,
Murgängen und Lawinen. Im alpinen Raum werden Schutzwälle nach traditionel-
ler Bauweise aufgesch
ü
ttet, um Gehöte zu sichern.
Leit- und Kanalisierungssysteme
werden konstruiert (zum Beispiel in Japan), mit
denen Schlamm- und Schuttströme an sch
ü
tzenswerten Zonen vorbeigef
ü
hrt wer-
den können.
Wie Fangzäune können auch Bäume die Wirkung von Steinschlag mildern und
Schuttströme bremsen. Die Plege und eventuelle Auforstung von
Schutzwäldern
stellt daher eine wirksame Schutzma
ß
nahme dar.
Eine Kombination aus aktiven und passiven Ma
ß
nahmen zur Hangsicherung zeigt
Abbildung 10.70. Auf eine Steinschlaggalerie wurde zusätzlich ein Sandbett zur Dämp-
fung von Steinschlag gelegt, das von Steinsetzkästen (Gabionen) eingerahmt ist. Rechts
der Galerie wurde eine Spritzbetonsicherung in der Farbe des anstehenden Gesteins
(gelb-braun) ausgef
ü
hrt. Oberhalb der Steinschlaggalerie wurden Steinschlagzäune
und Steinschlagnetze angebracht. Die benachbarte Steinschlaggalerie (Abb. 10.71)
wurde zusätzlich abgest
ü
tzt. Weiterhin wurde eine Dachentwässerung ausgef
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hrt.
10.4.3 Stabilisierung
Drainage
Ot ist die Wirkung des Bergwassers die Ursache einer Hangbewegung. In Böden
verringert der Porenwasserdruck die efektiven Spannungen. Als Folge können die
Scherkräte nur in begrenztem Ma
ß
e aktiviert werden, im Extremfall fällt der Rei-
bungswiderstand völlig aus (Coulombsches Schergesetz). Im Gebirge verändert der
Klutwasserdruck in ähnlicher Weise das Krätegleichgewicht. Eine Drainage des
Bergwassers stellt daher in jedem Fall eine aktive Stabilisierungsma
ß
nahme dar.