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Standsicherheitsnachweis zu f ü hren, werden die haltenden Kräte mit Sicherheitsfak-
toren verkleinert und die treibenden Kräte mit Sicherheitsfaktoren vergrö ß ert. Diese
Sicherheitsfaktoren wurden f ü r eine Reihe von Versagensmodellen auf der Grundlage
des probabilistischen Sicherheitskonzepts (Anhang) hergeleitet und sind in den ein-
schlägigen Normenwerken angegeben.
Im Folgenden wird die grundsätzliche Vorgehensweise beim Nachweis der Stand-
sicherheit von Böschungen in Böden und im Gebirge vorgestellt. Auf die Präsentation
von Normen und Regelwerken, von Lösungsvorgaben und Programmpaketen wird
dabei verzichtet, da zuerst immer der f ü r das Versagen ursächliche Mechanismus ver-
standen werden muss. Dar ü ber hinaus zeigt die Praxis, dass der Sonderfall, f ü r den es
keine vorprogrammierten Lösungen gibt, der eigentliche Regelfall ist.
10.3.2 Boden
Ebenes Gleiten
In einem homogenen und isotropen, nicht bindigen Boden können sich Gleitlächen
frei ausbilden. Die einfachste Form ist die hangparallele, ebene Gleitläche. An einem
aus einer trockenen Böschung freigeschnittenen Bodenelement wirken die Erddr ü cke
E 1 und E 2 an den vertikalen Schnittlächen, die Reibungskrat Q an der Gleitläche und
das Gewicht G des Bodenelements (Abb. 10.31). Die Böschung hat die Neigung ʲ . Aus
dem Krateck folgt, dass sich der Grenzzustand einstellt, sobald
Somit gilt, dass die maximale Böschungsneigung eines trockenen, nicht bindigen Bo-
dens dem Reibungswinkel ˆ entspricht.
Wird eine solche Böschung vollkommen durchströmt, sind Autriebs- und Strö-
mungskräte zu ber ü cksichtigen (Abb. 10.32). Auch die Strömungskrat lässt sich
Abb. 10.31 Unbegrenzte Böschung im nicht bindigen Boden, Krateck.
 
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