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Abb. 2.10 Horst- und Grabenstruktur.
und historischen Geologie unerlässlich. Nach ingenieurgeologischer Terminologie
werden die folgenden Trennlächentypen unterschieden:
Verwerfungen oder Störungen (faults) sind Trennlächen, entlang denen eine Re-
lativbewegung stattgefunden hat. Je nach Bewegungsrichtung spricht man von
Aufschiebung, Abschiebung, Blattverschiebung oder entsprechenden Zwischenfor-
men (Abb. 2.9). Eine Gebirgseinheit, die entlang von Störungen aufgeschoben oder
abgeschoben wurde, wird als Horst oder Graben bezeichnet. An der Oberläche
bildet ein Horst jedoch nicht unbedingt eine Erhebung, da die Erdoberläche durch
Verwitterung und Abtragung geformt wird (Abb. 2.10). Infolge der tektonischen
Beanspruchung ist die nähere Umgebung von Störungslächen je nach Beanspru-
chungsgrad zerr ü ttet und die Störung selbst mit zerbrochenem Gesteinsmaterial
(Mylonit) gef ü llt. Entlang einer Scherzone können Fiederspalten gestafelt (en eche-
lon) autreten, die mitunter mit Kalkspat, Quarz oder anderen Mineralen verheilt
sind. Störungen sind Schwächezonen, die sowohl Standsicherheitsprobleme ver-
ursachen können als auch Bereiche starker hydraulischer Leitfähigkeit darstellen.
Abbildung 2.11 zeigt Beispiele f ü r Störungen, Abbildung 2.12 zeigt eine regionale
Störung im Lutbild.
Als Kl ü tung (joints) bezeichnen wir Gebirgsfugen, entlang derer sich keine oder
nur geringe Verschiebungen vollzogen haben (Abb. 2.13). Noch immer gilt die
Feststellung von Hans Cloos (1936: 225), dass „die haarfeine, schnurgerade Fuge
im Fels“ als „steingewordene Geometrie“ viel verspreche, aber wenig verrate. Kl ü te
entstehen als Folge von Zugspannungen, Druckspannungen und Scherspannungen.
Je nach Ursache der Klutbildung unterscheiden sich die Klutmuster. Die Faltung
eines Schichtpakets verursacht ein spezielles tektonisches Klutsystem, zu dessen
 
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