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2.6), bei der nach unten gewölbten Synklinale beinden sich die j ü ngsten Schichten im
Faltenkern. Sind die Altersverhältnisse unklar, spricht man von Antiform und Synform .
Die Sattelscheitel- oder Kammlinie bildet die höchste Lage, die Troglinie die niedrigste
Lage. Scharnierlinien beschreiben die stärkste Kr ü mmung der Falte. Sie entsprechen
den Faltenachsen und bilden die Achsenlächen . Wie in der Physik lassen sich f ü r eine
Folge von Sätteln und Mulden die Wellenlänge und die Amplitude deinieren. Geneig-
te Faltenachsen kennzeichnen abtauchende Falten. Asymmetrische (in eine Richtung
gekippte) Falten werden als vergent bezeichnet (Abb. 2.7). Bei extremer Vergenz liegt
eine liegende Falte oder sogar eine Tauchfalte vor. Bei Biegegleitfalten wird die Faltung
durch diferenzielle Gleitbewegungen zwischen den Einzellagen ermöglicht, so dass
die Mächtigkeit der Lagen senkrecht zu ihren Grenzlächen gleich bleibt (Parallelfal-
ten). Scherfalten entstehen dagegen durch die Ausbildung einer Schieferung parallel der
Achsenläche (kongruente oder ähnliche Falten). Die Mischform der Biegescherfalte ist
die häuigste Faltenform. Im gefalteten Gebirge ist ot ein komplexes Zusammenspiel
verschiedener Faltenformen zu beobachten (Abb. 2.8). Mehrere Falten hintereinander
geschaltet können ihrerseits ein neues, grö ß eres Faltengebäude - Antiklinorien und
Synklinorien - bilden. Dar ü ber hinaus entstehen spezielle Faltenformen beim Aufstieg
von Magma und Salz und bei der metamorphen Umformung von Gebirge.
Die Beanspruchung des Gebirges erzeugt ein diskontinuierliches Medium, das von
Diskontinuitäten oder Trennlächen durchzogen ist. Gebirge weist somit ein Trennlä -
chengef ü ge auf, eine innere „Architektur“, die nie zufällig ist, sondern immer ein Re-
sultat der geologischen Geschichte, insbesondere der tektonischen Überprägung. Zur
Deutung des Trennlächengef ü ges ist daher die Kenntnis der allgemeinen, regionalen
Abb. 2.9 Aufschiebung (a), Abschiebung (b), Blattverschiebung (c), eine Störung mit Horizontal- und
Vertikalverschiebungsanteil (d).
 
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