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schlussbohrungen die geologischen Verhältnisse interpoliert werden, was leicht zu
Fehlschl ü ssen f ü hren kann (Abb. 8.2).
Die projektbegleitende Aufnahme hilt Fehlprognosen zum geologischen Aubau
und zu den hydrogeologischen Verhältnissen rechtzeitig zu erkennen und Ma ß nah-
men zu ergreifen, die Projektplanung entsprechend anzupassen. Ihre Dokumentation
dient weiterhin der Analyse von Bauwerksschäden, die möglicherweise nach Bauab-
schluss eintreten. Schlie ß lich hilt sie, Unstimmigkeiten bei der Abrechnung von Erd-
arbeiten beizulegen.
Auf der Grundlage einer Geländekartierung, die durch Aufschlussbohrun-
gen ergänzt wurde, konnte ein geologisches Proil erstellt werden (Price
2010). Die Erkundung diente der Planung eines Entlastungstunnels, der ebenfalls
im Proil dargestellt ist (Abb. 8.3). Das Proil legte nahe, dass sich der Tunnel unter-
halb des Verwitterungshorizontes und einer einfallenden Sandstein-Schiefer-Wech-
selfolge im Bereich des Schiefers beindet. Nach Aushub des Oberbodens wurde
jedoch eine Verwerfungszone entdeckt, die den geplanten Tunnel kreuzt. Aufgrund
der neuen Erkenntnisse musste die Planung angepasst werden.
F ü r das bereits im Abschnitt 7 (Hauptuntersuchungen) angesprochene Tun-
nelprojekt wurde eine baubegleitende Kartierung durchgef ü hrt (Genske
1992). Wie bereits erläutert, handelt es sich um ein in ofener Bauweise ausgef ü hr-
tes Tunnelbauwerk. Die Prognose der Gebirgsverhältnisse fu ß te allein auf der im
Rahmen der Voruntersuchungen durchgef ü hrten Auswertung der geologischen
Karten und einer Schurfaufnahme entlang der Trasse der geplanten, bis zu 30 m
tiefen Baugrube im devonischen, zum Teil deutlich gekl ü teten Gebirge. Die gef ü -
gekundliche Aufnahme ergab bereits vor Baubeginn ein deutliches Bild von den zu
erwartenden Trennlächentypen und deren räumlicher Orientierung. Zu Baube-
ginn stand insbesondere der Charakter der ac -Kl ü te in Frage: Aufgrund der inge-
nieurgeologischen Schurfaufnahme und der lokalen geologischen Verhältnisse
wurden sie als Gro ß kl ü te angesprochen, was der mit der Sicherung der Baugru-
benwände beautragte Baugrundgutachter nicht bestätigen wollte.
Die baubegleitende Kartierung (Abb. 8.4) konnte diese Frage lösen: Tatsächlich
erstrecken sich die ac -Kl ü te entlang der gesamten Baugrube bis zur Baugruben-
sohle. Die Kartierung der Baugrubenwände bestätigte auch das prognostizierte
Trennlächengef ü ge, das aus der Schurfaufnahme entwickelte geologische Block-
bild, die möglichen Versagensmechanismen der Böschung und die daraus abzulei-
tenden Ma ß nahmen zur Baugrubensicherung. Die aufgrund der Schurfaufnahme
vorgenommene Einteilung der Böschung in drei ingenieurgeologische Homogen-
bereiche wurde durch einen vierten Homogenbereich am NNW-Ende der Baugru-
be ergänzt, in dem das Gebirge stark gefältelt und aufgelockert ist.
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