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Abb. 7.46 ˄ - ˃ -Diagramm mit der bilinearen Scherfestigkeitsfunktion für raue Trennflächen nach Pat-
ton (1966) und der Scherfestigkeitsfunktion nach Barton (1973, 1986).
gen, mit R als Schmidt-Hammerhärte der gesägten, trockenen Gesteinsprobe und r als
Schmidt-Hammerhärte der verwitterten Trennläche.
Bei einer gef ü llten Fuge bestimmt die Scherfestigkeit des Zwischenmittels (z. B.
Lehm) die Scherfestigkeit der Trennläche. Sie kann erheblich geringer sein als die
Scherfestigkeit der Gesteinsfuge, was bei Standsicherheitsuntersuchungen zu ber ü ck-
sichtigen ist.
Weitere Aufschl ü sse ü ber die Scherfestigkeit von Trennlächen geben Scherversu-
che im Gelände. Aufwendige Versuche werden beispielsweise in Kavernen im Rahmen
von Gro ß projekten durchgef ü hrt mit dem Ziel, ein ˄-˃- Diagramm herzuleiten, das die
charakteristische Scherfestigkeit eines Trennlächentyps widerspiegelt. Da jedoch bei
diesen Versuchen nur ein relativ kleiner Gebirgsbereich untersucht wird, bleibt auch
hier die Aussagekrat begrenzt. Weiterhin bietet es sich an, durch die R ü ckrechnung
von Versagensfällen (zum Beispiel Felsrutschungen) einen Aufschluss ü ber die Grö ß e
der Scherfestigkeit zu erhalten. Grundsätzlich ist jedoch zu beachten, dass sich die
Gebirgsverhältnisse unvermittelt ändern können. Der im Rahmen der Voruntersu-
chungen durchgef ü hrten ingenieurgeologischen Kartierung, insbesondere der Eintei-
lung des Projektgebiets in ingenieurgeologische Homogenbereiche, kommt daher ein
besonderer Stellenwert zu.
Da in die Ermittlung der Scherfestigkeit viele Unsicherheiten eingehen, empiehlt
es sich, einen oberen und unteren Schätzwert der Scherfestigkeit aufgrund von Feld-
beobachtungen, Laborversuchen und eventuell auch Modellrechnungen festzulegen
und zwischen diesen Grenzwerten eine schl ü ssige statistische Modellverteilung an-
zusetzen (Kapitel 4). Diese kann dann bei Standsicherheitsuntersuchungen zugrunde
gelegt werden, in die in der Regel noch andere Unsicherheiten einlie ß en. Die Be-
r ü cksichtigung aller Unsicherheiten erlaubt schlie ß lich eine robuste Ermittlung der
Standsicherheit in Form einer Versagenswahrscheinlichkeit, worauf noch näher ein-
gegangen werden wird.
 
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