Geology Reference
In-Depth Information
Die Messpunkte werden ins
s
m
-ʔs/ʔt -
Diagramm eingetragen. Aus der durch die
Messpunkte konstruierten Geraden ergibt sich mit
s
m
= 1.69 m eine mittlere Ab-
senkgeschwindigkeit
ʔs/ʔt
= 0.00165 m/s. Aufgrund der Geometrie der Anströ-
mung (Open End-Versuch mit kugelförmiger Anströmung) gilt
Somit folgt f
ü
r die Durchlässigkeit
Wie bereits im Kapitel 6 dargestellt, bieten sich einfache Absenkversuche bereits im
Rahmen der Voruntersuchungen an. Dabei handelt es sich um Versickerungsversu-
che, bei denen ein laches, zylindrisches Loch mit Wasser aufgef
ü
llt wird. Es empiehlt
sich, f
ü
r diesen Versuch die obere Bodenschicht freizulegen oder ihn direkt in einem
Schurf durchzuf
ü
hren. Die Auswertung erfolgt analog dem Bohrlochversuch, wobei
die Parameter entsprechend der Geometrie anzupassend sind (wie in Kapitel 6 ge-
zeigt).
Im Prinzip lie
ß
en sich Absenk- und Steigversuche auch auf gekl
ü
tetes Gebirge
ü
bertragen, wäre da nicht das Problem der Einzelkl
ü
te, die das hydraulische Ver-
halten dominieren. Die Iniltrationslänge bei den
ü
blichen Brunnenversuchen ist im
Verhältnis zum Abstand der Trennlächen klein, so dass nur wenige hydraulisch leit-
fähige Fugen erfasst werden. Maurice Lugeon f
ü
hrte in den 1930er Jahren Wasser-
druckversuche in Bohrlöchern durch, um die Durchlässigkeit des Gebirges zu pr
ü
fen.
Bei einer
Wasserdruckpr
ü
fung (WD-Test)
, auch
Packer-Test
oder
Lugeon-Test
, wird in
einer (unverrohrten) Bohrlochstrecke Wasser mit steigendem Druck eingespeist. Je
nachdem, ob diese Bohrlochstrecke nur nach oben oder nach oben und unten be-
grenzt wird, spricht man von Einfachpackern oder Doppelpackern. Die Packer wer-
den mechanisch oder pneumatisch an die Bohrlochwandung angepresst. Beim Ein-
fachpacker wird eine Abpressstrecke vom Packer bis zur Bohrlochsohle abgegrenzt
und abgepresst. Danach wird das Bohrloch weiter gebohrt und die neu geschafene
Abpressstrecke getestet. Nat
ü
rlich ist es auch möglich, in einer bis zur Endteufe ge-
bohrten Versuchsbohrung von unten nach oben abzupressen, wobei sich die Abpress-
längen entsprechend vergrö
ß
ern. Mit dem Doppelpacker können beliebig lange Ab-
pressstrecken im fertigen Bohrloch untersucht werden. Die Messung wird nicht durch
Weiterbohren unterbrochen, was ein zeitefektives Arbeiten ermöglicht.