Geology Reference
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7.3.1 Tiefe zum Grundwasser
Die Tiefe zum Grundwasserspiegel (Flurabstand) wird mit Brunnen und Piezometern
(Grundwassermessstellen) gemessen (Abb. 7.29). Im Rahmen der Hauptuntersuchun-
gen bietet es sich an, einige der Aufschlussbohrungen zu Piezometern umzubauen,
um den Grundwasserspiegel zu beobachten und Pumpversuche durchzuf ü hren.
Piezometer geben Punktinformationen zur Tiefe des Grundwasserspiegels. Zwi-
schen den einzelnen Piezometern lassen sich Linien gleicher Grundwassertiefe in-
terpolieren (Grundwassergleichen, Abb. 7.30). Alternativ lässt sich auch die absolute
Höhe des Grundwasserspiegels ü ber NN in einem Grundwasserhöhenplan darstellen.
Die Interpolation der Messpunkte lässt sich optimieren, indem sie als regionalisier-
te Variablen interpretiert, also geostatistisch gedeutet werden (Kriging, siehe Kapitel
4). In Bernoullis Stromfadengleichung (Kapitel 3) entspricht die Piezometermessung
dem Term u/ʳ (der Druckhöhe h u ). Piezometermessungen sind somit Voraussetzung,
um die hydraulischen Verhältnisse zu simulieren und Modelle zu erstellen, mit denen
die Bewegung des Grundwassers prognostiziert werden kann.
7.3.2 Bewegung des Grundwassers
Die Bewegung des Grundwassers deiniert sich ü ber Richtung und Geschwindigkeit.
Die Bewegungsrichtung ergibt sich aus der Konstruktion von Grundwassergleichen,
f ü r die bereits drei Pegel ausreichen (Abb. 7.31). Zwischen dem höchsten Grundwas-
serstand h 1 und dem tiefsten Grundwasserstand h 3 wird die Höhe des mittleren Was-
serstandes h 2 ' interpoliert. Die Linie h 2 -h 2 ' entspricht einer Grundwassergleiche. Das
Grundwasser lie ß t senkrecht zu den Grundwassergleichen in Richtung des niedrige-
ren Wasserstandes. Das Grundwassergefälle ergibt sich aus der Höhendiferenz von h 2
zu h 3 und dem lotrechten Abstand l von der interpolierten Grundwassergleiche zu h 3
Die Grundwasserlie ß richtung variiert je nach Standort. Die Änderungen der Flie ß -
richtung werden im Grundwassergleichenplan deutlich, der auf der Grundlage einer
Vielzahl von Pegeln hergeleitet wird.
Abb. 7.31 Herleitung der Fließ-
richtung mit drei Piezometern.
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