Geology Reference
In-Depth Information
lächen, wo sich die dielektrischen Eigenschaten ändern. Der im Gerät integrierte
Empfänger nimmt das relektierte Signal auf, das analog der Relexionsseismik aus-
gewertet wird.
Während der Messung wird ein mobiles GPR-Gerät ü ber den Boden gef ü hrt. Aus
den gewonnenen Daten werden simultan Radarkontraste errechnet und kartograisch
dargestellt. Die Eindringtiefe des Bodenradars wird von der Arbeitsfrequenz und der
elektrischen Leitfähigkeit des Untergrundes bestimmt. Ein wassergesättigter Ton mit
guter Leitfähigkeit wird kaum durchdrungen, wogegen ein trockener Sand eine Ein-
dringtiefe von mehreren Metern erlaubt. Bei Standard-Feldmessungen wird eine Ein-
dringtiefe von 5 m kaum erreicht. Grö ß ere Eindringtiefen sind zwar durchaus mög-
lich, gehen aber einher mit einem Verlust an Messschärfe.
GPR-Messungen eignen sich besonders f ü r die Erkundung des lachen Untergrun-
des. Auf Brachlächen lassen sich neben metallischen auch nichtmetallische Relek-
toren orten. Auch die Ausbreitung von Schadstofen wurde bereits mit GPR kartiert.
Auf einer nur 2000 m 2 gro ß en Verdachtsläche in den Niederlanden galt es,
die Verteilung der Schadstofe zu kartieren (nach van der Roest, Wagebaert,
Stam & Brasser 1997). Auf dem Gelände wurde fr ü her Erdöl exploriert, was zu er-
heblichen Mineralölverschmutzungen f ü hrte (bis zu 1000 ppm im Boden und 500
ppm in Grundwasser). Der Boden besteht aus sandigem Lehm; der Grundwasser-
spiegel steht bei 1.5 m unter Gelände an. Zuerst wurde mit einer Bohrkampagne
versucht, den Kontaminationsherd zu lokalisieren. Bei den darauf folgenden Aus-
hubarbeiten musste jedoch festgestellt werden, dass sich auf der Grundlage der
Aufschlussbohrungen die Ausbreitung der Mineralölphase nicht zutrefend be-
schreiben lie ß . Nachträglich wurde eine GPR-Kartierung durchgef ü hrt (Abb. 7.25)
und mit speziell entwickelter Sotware nachbereitet. Die resultierende Karte (Abb.
7.26) gab ü berraschend deutlich die Verteilung der Schadstofe f ü r verschiedene
Tiefenlagen wieder. Die Ergebnisse der GPR-Messungen wurden nachträglich mit
Kontrollbohrungen bestätigt.
Abb. 7.25 Mit einem GPR-Schlitten wird reflektiertes Radar gemessen (van der Roest, Wagebaert,
Stam, Brasser 1997).
Search WWH ::




Custom Search