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EMI ist kosteng ü nstig und eignet sich gut, um lächige geologische Strukturen wie
Diskontinuitäten und Störungszonen zu orten, wobei das Einfallen der Struktur die
Form der Auswertekurve bestimmt. Weiterhin lassen sich anthropogene Eingrife kar-
tieren, wie zum Beispiel (metallhaltige) Deponien, (armierte) Fundamente, Tanks und
Kabel. Selbst die Ausbreitung von Schadstofen im Grundwasser wurde bereits elekt-
romagnetisch aufgenommen.
Um eine 54 ha gro ß e Industriebrache im Ruhrgebiet wieder nutzbar zu ma-
chen, wurde im Rahmen der Voruntersuchungen eine ingenieurgeologische
Erkundung durchgef ü hrt (Elsen 1995, Bell, Genske, Bell 2000). Von besonderer
Bedeutung war dabei die Ortung von Baugrundstörungen, insbesondere von mas-
siven Fundamenten und untertägigen Anlagen, da sie eine Baureifmachung des
Geländes erschweren. Da f ü r einige Bereiche der ü ber Generationen genutzten Flä-
che fast alle Unterlagen verloren gegangen waren und f ü r zeitaufwendige Recher-
chen kaum noch Zeit blieb, galt es abzuwägen, welche Erkundungsmethode am
schnellsten einen Einblick in den Untergrund gewähren w ü rde. Schlie ß lich wurde
entschieden, eine EMI-Kartierung durchzuf ü hren. Mit den eingesetzten Messgerä-
ten wurde der Untergrund bis in eine Tiefe von 3 m auf elektromagnetische Ano-
malien (grö ß er 10 m 2 ) untersucht. Die resultierende EMI-Karte (Abb. 7.24) zeigt
Bereiche geringer Leitfähigkeit, die dem nat ü rlichen Boden entsprechen, und Be-
reiche hoher Leitfähigkeit, die auf armierte Fundamente und untertägige Struktu-
ren schlie ß en lassen.
Das Bodenradar (Ground Penetrating Radar GPR) ist eine elektromagnetische Relek-
tionsmethode (EMR), bei der hochfrequente Signale (1 MHz bis 4 GHz) mit einer
Radarantenne in den Boden gesendet werden. Sie relektieren an horizontalen Grenz-
Abb. 7.24 EMI-Kartierung auf einer Brachfläche. Deutlich erkennbar sind die (helleren) Fundamente.
Überlagert ist eine Fundamentkarte, die aufgrund der (wenigen) historischen Unterlagen erstellt
werden konnte (Elsen 1995).
 
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